Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Samuel Longhorne Clemens, besser bekannt als Mark Twain, möge es mir verzeihen, dass ich eine so ungenierte Anleihe an seinem großartigen Roman „Ein Yankee aus Connecticut am Hof des König Artus“ genommen habe. Aber als Journalist wie ich wusste Mr. Clemens sicher: Das Plagiat ist die aufrichtigste Form der Bewunderung. Also werde ich hier in unregelmäßigen Abständen über die Erlebnisse eines Anfängers aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein berichten.
Alles begann mit einem Online-Zeitungsartikel über Lego. In den Kommentaren erwähnte ein Leser, dass er vor einiger Zeit die komplette Burg Blaustein aus Klemmbausteinen gebastelt hatte. Ich machte mich über dieses geheimnisvolle Gemäuer kundig und war verloren. Der Fluch des Grafen Blaustein hatte mich mit voller Wucht getroffen.
Tag minus vier
Ich will diesen Moment Tag minus fünf nennen. Mit der Tollkühnheit des Ahnungslosen beschloss ich, mich auf das Projekt Burg Blaustein einzulassen. Ich recherchierte, kam dahinter, dass die Burg mit allen Erweiterungen inklusive des noch nicht erschienenen Münzturms aus schlappen 26.387 Steinen besteht und dachte mir naiv: „Super, da hast du in deiner nagelneuen Pension wenigstens etwas zu tun.“ Immerhin habe ich ja als Kind viel mit Lego gespielt und kann immer noch einen 1x1-Stein von einem 4x2er unterscheiden! So etwas vergisst man auch in 50 Jahren nicht.
Begeistert ging ich zu Bett und träumte von glorreichen Tagen als Burgherr, die da kommen würden.
Tag minus drei
Nach einem wie üblich späten Erwachen - Journalisten sind da verdorben, ich habe Zeit meines Lebens erst ab Mittag und dafür bis spät abends gearbeitet – schritt ich zur Tat, registrierte mich beim Hersteller und bestellte vorerst einmal die Kernburg und den Bergfried.
Tag minus zwei
Die Sendungsverfolgung sagt, das Paket sei verschickt worden und befinde sich auf dem Weg von der Versendezentrale in Regensburg ins nicht gar so ferne Österreich. Ich nutze den Tag, erwerbe im Baumarkt eine Grundplatte aus Leimholz, eine riesige Aufbewahrungsbox samt Deckel und unzählige kleine Plastikdosen für das grobe Sortieren der Teile. Meine Erfahrungen mit Lego, die ich in der Kindheit gesammelt habe, werden plötzlich präsent und ich erinnere mich daran, wie praktisch eine große Holzkiste mit vielen verschieden großen Fächern doch war, die mir ein Onkel selbst geschreinert hatte.
Die Plastikdosen bekommen alle einen Deckel. Mit acht Katzen im Haus, die nur zu gerne beim Heimwerken „helfen“, eine unumgängliche Vorsichtsmaßnahme.
Tag minus eins
Das Paket ist unterwegs, am Abend trifft es im Paketzentrum der Post in Graz ein. Die Vorfreude ist groß.
Tag null
Gegen meine Gewohnheit krieche ich früh aus den Federn – nun ja, es war kurz nach acht Uhr, und klicke beim ersten Kaffee ungeduldig auf die Paketverfolgung. Nichts.
Gefühlte 20 Klicks später stelle ich erleichtert fest, dass es soeben in den Zustellwagen verladen wurde. Es ist 8:55 Uhr.
Das Warten wird zu Geduldsprobe. Es wird 11 Uhr, es wird 12 Uhr, es wird 13 Uhr – nichts. Ich frage mich, ob das Paket auf den letzten Metern verlorengegangen ist. Es wird 14 Uhr – immer noch nichts. Ich lege mich zu einem Nickerchen hin, mein perfekter Tagesablauf war ja immer „spät aufstehen und anschließend ausruhen“. Als ich nach unruhigem Dösen um 16:20 Uhr erwache, sagt die Sendungsverfolgung, dass das Paket um 14:35 zugestellt wurde. Ich stürze vor die Haustür und tatsächlich steht dort der Karton mit meiner Burg! Der Mann von der Post hatte wieder einmal keine Zeit zu klingeln.
Mit Bauen wird das heute nichts mehr. Ich habe nämlich Hochzeitstag und ich bin zwar mutig, aber kein Selbstmörder.
Aber einen Blick in das erste Set riskiere ich. Ich breite 12 große Plastiktüten – bei uns in Österreich heißt das Sackerl, aber da meine Frau aus Norddeutschland kommt, beherrsche ich eure Sprache – auf meinem Schreibtisch aus. Als ich die schiere Anzahl der Bausteine sehe, entfährt mir ein „Was habe ich getan?“. Meine Frau kommt ins Zimmer und fragt besorgt, ob etwas passiert sei. Als ich zu einer Erklärung ansetze, schüttelt sie den Kopf, seufzt „Männer“ und zieht wieder ab. Ein Glück, denn wie erklärt man so etwas.
Ich packe die Tüten wieder in den Karton und mache mich schick. Am Abend ist nämlich ein Besuch in einem Sternerestaurant angesagt. Nach fünf exzellenten Gängen kommen wir gegen 23 Uhr wieder heim. Beim Bezahlen rutscht mir fast ein "Um das Geld hätte ich ja anderthalb Erweiterungen bekommen" heraus, ich schlucke die Bemerkung hinunter. Ein kluger Mann weiß, wann er besser schweigt. An Bauen ist schon deshalb nicht zu denken, weil ich so pappsatt bin, dass ich schon froh bin, ohne fremde Hilfe auf dem Sofa liegen zu können.
Ich genehmige mir noch einen Verdauungsschnaps und gehe zu Bett. Mein Schlaf ist unruhig, aber Kater Aramis und Katze Viola schnurren mich immer wieder in den Schlaf.
Was habe ich getan?
Fortsetzung folgt...
Alles begann mit einem Online-Zeitungsartikel über Lego. In den Kommentaren erwähnte ein Leser, dass er vor einiger Zeit die komplette Burg Blaustein aus Klemmbausteinen gebastelt hatte. Ich machte mich über dieses geheimnisvolle Gemäuer kundig und war verloren. Der Fluch des Grafen Blaustein hatte mich mit voller Wucht getroffen.
Tag minus vier
Ich will diesen Moment Tag minus fünf nennen. Mit der Tollkühnheit des Ahnungslosen beschloss ich, mich auf das Projekt Burg Blaustein einzulassen. Ich recherchierte, kam dahinter, dass die Burg mit allen Erweiterungen inklusive des noch nicht erschienenen Münzturms aus schlappen 26.387 Steinen besteht und dachte mir naiv: „Super, da hast du in deiner nagelneuen Pension wenigstens etwas zu tun.“ Immerhin habe ich ja als Kind viel mit Lego gespielt und kann immer noch einen 1x1-Stein von einem 4x2er unterscheiden! So etwas vergisst man auch in 50 Jahren nicht.
Begeistert ging ich zu Bett und träumte von glorreichen Tagen als Burgherr, die da kommen würden.
Tag minus drei
Nach einem wie üblich späten Erwachen - Journalisten sind da verdorben, ich habe Zeit meines Lebens erst ab Mittag und dafür bis spät abends gearbeitet – schritt ich zur Tat, registrierte mich beim Hersteller und bestellte vorerst einmal die Kernburg und den Bergfried.
Tag minus zwei
Die Sendungsverfolgung sagt, das Paket sei verschickt worden und befinde sich auf dem Weg von der Versendezentrale in Regensburg ins nicht gar so ferne Österreich. Ich nutze den Tag, erwerbe im Baumarkt eine Grundplatte aus Leimholz, eine riesige Aufbewahrungsbox samt Deckel und unzählige kleine Plastikdosen für das grobe Sortieren der Teile. Meine Erfahrungen mit Lego, die ich in der Kindheit gesammelt habe, werden plötzlich präsent und ich erinnere mich daran, wie praktisch eine große Holzkiste mit vielen verschieden großen Fächern doch war, die mir ein Onkel selbst geschreinert hatte.
Die Plastikdosen bekommen alle einen Deckel. Mit acht Katzen im Haus, die nur zu gerne beim Heimwerken „helfen“, eine unumgängliche Vorsichtsmaßnahme.
Tag minus eins
Das Paket ist unterwegs, am Abend trifft es im Paketzentrum der Post in Graz ein. Die Vorfreude ist groß.
Tag null
Gegen meine Gewohnheit krieche ich früh aus den Federn – nun ja, es war kurz nach acht Uhr, und klicke beim ersten Kaffee ungeduldig auf die Paketverfolgung. Nichts.
Gefühlte 20 Klicks später stelle ich erleichtert fest, dass es soeben in den Zustellwagen verladen wurde. Es ist 8:55 Uhr.
Das Warten wird zu Geduldsprobe. Es wird 11 Uhr, es wird 12 Uhr, es wird 13 Uhr – nichts. Ich frage mich, ob das Paket auf den letzten Metern verlorengegangen ist. Es wird 14 Uhr – immer noch nichts. Ich lege mich zu einem Nickerchen hin, mein perfekter Tagesablauf war ja immer „spät aufstehen und anschließend ausruhen“. Als ich nach unruhigem Dösen um 16:20 Uhr erwache, sagt die Sendungsverfolgung, dass das Paket um 14:35 zugestellt wurde. Ich stürze vor die Haustür und tatsächlich steht dort der Karton mit meiner Burg! Der Mann von der Post hatte wieder einmal keine Zeit zu klingeln.
Mit Bauen wird das heute nichts mehr. Ich habe nämlich Hochzeitstag und ich bin zwar mutig, aber kein Selbstmörder.
Aber einen Blick in das erste Set riskiere ich. Ich breite 12 große Plastiktüten – bei uns in Österreich heißt das Sackerl, aber da meine Frau aus Norddeutschland kommt, beherrsche ich eure Sprache – auf meinem Schreibtisch aus. Als ich die schiere Anzahl der Bausteine sehe, entfährt mir ein „Was habe ich getan?“. Meine Frau kommt ins Zimmer und fragt besorgt, ob etwas passiert sei. Als ich zu einer Erklärung ansetze, schüttelt sie den Kopf, seufzt „Männer“ und zieht wieder ab. Ein Glück, denn wie erklärt man so etwas.
Ich packe die Tüten wieder in den Karton und mache mich schick. Am Abend ist nämlich ein Besuch in einem Sternerestaurant angesagt. Nach fünf exzellenten Gängen kommen wir gegen 23 Uhr wieder heim. Beim Bezahlen rutscht mir fast ein "Um das Geld hätte ich ja anderthalb Erweiterungen bekommen" heraus, ich schlucke die Bemerkung hinunter. Ein kluger Mann weiß, wann er besser schweigt. An Bauen ist schon deshalb nicht zu denken, weil ich so pappsatt bin, dass ich schon froh bin, ohne fremde Hilfe auf dem Sofa liegen zu können.
Ich genehmige mir noch einen Verdauungsschnaps und gehe zu Bett. Mein Schlaf ist unruhig, aber Kater Aramis und Katze Viola schnurren mich immer wieder in den Schlaf.
Was habe ich getan?
Fortsetzung folgt...
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Zuletzt geändert von Cecil am 12. Juni 2024 13:57, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Cool! Man merkt, dass du schreiben kannst ; das macht das Lesen zum Genuss . Viel Spaß, ich/wir werden es verfolgen !
Keep on brickin'!
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Mega genial, ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung! Da haben wir ja schon mind. den zweiten "Texter" im Forum (@Resqusto ). Bin gespannt wann die "virtuelle Ansammlung der klemmenden Selbsthilfegruppe" in Erscheinung tritt
alba gu bràth (gälisch: Schottland für immer)
nemo me impune lacessit (latein: niemand schadet mir ungestraft - Nationalmotto Schottlands)
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Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Als ich vor etwa 30 Jahren das erste Mal in einem Supermarkt in Österreich war und nach einer Tüte gefragt hatte für den Einkauf, hat die Verkäuferin mich angeschaut, als wäre ich Drogensüchtig.
Bin gespannt auf den weiteren Bericht. An Blaustein habe ich mich in Ermangelung des Platzes noch nicht herangetraut, dafür den Leuchturm des Astronomen angefangen, der wohl in den Jahren noch gewaltiger wird als die Burg Blaustein.
Klemmbausteinsammlung: https://www.merlinssteine.de/my/sets/700/
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Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Herrlich geschrieben! Ich konnte mir ein ums andere Mal ein Schmunzeln nicht verkneifen
Man liest die journalistische Ader quasi direkt heraus
Ich freue mich auf deine weiteren Ausführungen
Man liest die journalistische Ader quasi direkt heraus
Ich freue mich auf deine weiteren Ausführungen
Legt dir das Leben Steine in den Weg,
bau was Schönes draus!
bau was Schönes draus!
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Viel Spaß mit der Blaustein - ich habe sie auch noch komplett im Bauvorrat.
Ich habe auch noch die zwei weiteren Sets dazugekauft, die beim Münzturm mit abgebildet waren.
Freue mich auf dein Bautagebuch. Irgendwann werde ich sie dann auch Anfangen.
Ciao Mike
Ich habe auch noch die zwei weiteren Sets dazugekauft, die beim Münzturm mit abgebildet waren.
Freue mich auf dein Bautagebuch. Irgendwann werde ich sie dann auch Anfangen.
Ciao Mike
Tag eins
Vorweg: Vielen, vielen Dank für das zahlreiche Lob. Soviel Zuspruch habe ich gar nicht erwartet! Das motiviert mich zur nächsten Folge meines kleinen Bauberichts.
Tag eins
Ich habe schlecht geschlafen. Die Völlerei am Vorabend war gar nicht gut für meinen empfindsamen Magen. Leicht angeschlagen hole ich mir einen Kaffee und studiere wieder die Bauanleitung für Burg Blaustein. Ich habe sie in den vergangenen drei Tagen eh noch nicht ganz auswendig gelernt.
Anfangs war ich ein bisschen irritiert, dass keine gedruckte Anleitung beiliegt. Dann überlegte ich kurz, sie selbst auszudrucken, aber leider bin ich nicht im Besitz von Aktien eines Tonerproduzenten, also hätte sich das wohl nicht gelohnt. Es sind ja nur schlappe 676 DINA4-Seiten, in Farbe...
Gut, arbeite ich halt vor dem Bildschirm. Das stellt sich im späteren Verlauf als ziemlich praktisch heraus, denn würde auch noch ein dicker Ordner mit den ausgedruckten Seiten auf meinem Schreibtisch herumliegen, wäre viel zu wenig Platz.
Aber erst liegt noch Haushalt an: Katzen füttern, Katzenklos putzen, eine Kuschelrunde mit den Halunken – ich liebe sie alle heiß, aber heute nervt mich der Aufwand ein wenig. Nützt nur nichts, denn was einen geregelten Tageslablauf angeht sind Katzen ungefähr so flexibel wie ein Burgfelsen. Gib ihnen eine Woche lang ihre Leckerlis exakt zu einer bestimmten Tageszeit und du kannst in Zukunft eine Atomuhr nach ihnen stellen.
Der Geschirrspüler will auch ausgeräumt werden und der Küchenmüll schreit ebenfalls nach einem kleinen Ausflug zur Tonne. Sagt meine Frau.
Endlich ist es so weit: Um exakt 14:30 Uhr öffne ich den ersten Beutel mit den Klemmsteinen für meine Burg. Darin befinden sich noch einmal fünf Plastiktütchen mit verschiedenen Steinen. In ersten Rezensionen zu Burg Blaustein hatte ich gelesen und gehört, dass die Steine des Gesamtpakets bunt durcheinander gewürfelt sind. Das ist nicht mehr der Fall, sie sind vielmehr nach den einzelnen Bauabschnitten vorsortiert. Sehr praktisch!
Und die Vielfalt der Formen erst. Für solche Steine hätten wir als Kinder gemordet. Da gabs von Lego Blöcke, Platten, Fenster und Dachsteine. In den Farben weiß, rot, blau und grün. Das wars. Ach ja, kleine Rundteile waren auch dabei. Und Räder samt Reifen. Nicht zu vergessen die Büsche und Bäume, froschgrün und flach, so ähnlich wie alte Zinnfiguren, die man manchmal in Museen sieht. So wenig waren es dann gar nicht.
In 50 Jahren hat sich jedenfalls viel getan. So lange hatte ich keine Klemmbausteine mehr in der Hand, weil irgendwann die Mädels interessanter wurden als Lego. Dann kam der Job. Meine Stieftochter, die im Alter von achteinhalb Jahren geliefert wurde, besaß zwar Unmengen von Lego, interessierte sich aber mehr für Fischer Technik. Heute ist sie Doktor der Technischen Mathematik. Mit ihren Klemmbausteinen bastelt ihr Freund.
Aber genug Exkurs fürs erste, es geht ans Sortieren. Denn mir ist sofort klar, dass ich mit der von mir bevorzugten Methode der oberflächlichen Ordnung, verbunden mit konstruktivem Chaos hier nicht weit kommen werde. Darum greife ich zu meinen neu angeschafften Sortierboxen. Die erweisen sich teilweise als Fehlkauf, weil die Hälfte davon zu groß ist. Die kleineren passen dafür perfekt. Nur die Deckel entpuppen sich großteils als überflüssig, weil ich nur für die oberste Box im Stapel einen benötige, für die Baupausen. Beim Bauen selbst kann ich ja schlecht andauernd Deckel auf, Deckel zu spielen, ohne in den Wahnsinn abzugleiten.
Das Sortieren macht mir Spaß, jedoch kristallisiert sich schnell heraus, dass auch die Ordnung an ihre Grenzen stößt. Es ist eine Frage meiner Reichweite. Auf der Schreibtischplatte haben nur sechs oder sieben Boxen Platz, wenn ich noch Raum zum Bauen haben will. Sicher, ich könnte weitere Boxen auf einem Beistellmöbel unterbringen, aber dann müsste ich mich pausenlos drehen und früher oder später schwindlig von meinem Bürosessel plumpsen.
Also beschränke ich mich und sortiere grob. Alle 1x1 Steine kommen in die erste Schachtel, alle 2x1 in die nächste. Die größeren Teile werden in Platten und Blöcke aufgeteilt, jeweils eine Box für alles, was nur 1 Noppe breit ist und alles Größere. Dazu kommt eine Boxe für vorerst nicht identifizierbare Sonderteile.
Und dann kann es endlich losgehen! Beherzt wage ich mich an die Grundplatte der Kernburg, nach den ersten 70 Teilen ist sie fertig und mir wird klar: Oje, oje, er hat mich gepackt. Der Fluch des Grafen Blaustein!
Euphorisch baue ich weiter. Die Bodenfliesen in der späteren Küche und im Burghof stehen auf dem Programm. Es ist eine Fitzelarbeit, vor allem die runden 1x1 Fliesen und meine grobmotorischen Wurstfinger wollen nicht so recht zueinander finden. Endlich ist die Verfliesung fertig und ich kann mich an die Grundmauern von Küche und Keller machen.
Frohen Mutes gehe ich ans Werk, nur um schnell einen herben Rückschlag hinnehmen zu müssen: Ich habe die Fliese, von der ich ausgegangen bin, falsch platziert und darf jetzt alle Fitzelteile versetzen! Die wollen sich nicht lösen lassen, das passende Werkzeug habe ich dummerweise nicht bestellt und jetzt stehe ich da. Die Klemmkraft dieser Steine ist enorm. Endlich fällt mir eine Lösung ein und ich hole den Schraubenzieher. Damit funktioniert es endlich.
Natürlich fliegen dabei ein paar der Minidinger davon und mir wird klar: Ein Perserteppich ist definitiv nicht der geeignete Untergrund, um verloren gegangene Klemmsteine schnell zu finden, schon gar nicht bei Kunstlicht. Auf den Knien wild umhertastend frage ich mich, ist es wirklich schon so spät, dass ich irgendwann das Licht eingeschaltet habe?
Die Fliesen werden mühsam an die korrekte Position gesetzt und fröhlich geht es mit den Mauern des Erdgeschoßes weiter. Hunger habe ich nach der gestrigen Fressorgie ohnehin fast keinen, das letzte Stück Erdbeerkuchen und zwei Bananen tun es auch. Meine Frau versorgt sich selbst. Umso besser, mehr Zeit für meine neue Leidenschaft!
Plötzlich schlägt eine Bombe auf meinem Schreibtisch ein und fegt um ein Haar zwei Sortierboxen auf den Teppich. Es ist das rote Monster, auch Ulysse genannt, er hört aber besser auf seinen Zweitnamen „Du Mistvieh“. Das Ungeheuer wiegt acht Kilogramm, aber nicht, weil er dick ist, sondern weil Norwegische Waldkatzen zu den größten aller Hauskatzenrassen zählen. Wir haben sechs Stück davon, die anderen beiden sind etwas kleinere Türkisch Angora. Schimpfend setze ich Du Mistvieh runter, beleidigt zieht er von dannen um sich nach einer Gelegenheit für die nächste Untat umzusehen.
Auch Katze Viola schmollt. Einer ihrer Lieblingsplätze – der Platz rechts neben der Maus, wo sie gerne liegt, wenn ich am Schreibtisch sitze – ist von Sortierboxen besetzt. Immerhin belässt sie es bei vorwurfsvollen Blicken. Unverdrossen baue ich weiter. Die Küche ist fast fertig, auch das Gewölbe unter dem späteren Bergfried wurde bereits begonnen. Dann schaue ich auf die Uhr und erschrecke. Es ist kurz nach Mitternacht. Meine Frau ist mittlerweile unbemerkt von mir schlafen gegangen, die Katzen strafen mich mit Verachtung und ehrlich gesagt verschwimmen mir auch schon die Steine vor den Augen.
Seufzend schließe ich meine Steineboxen, schiebe die Baustelle zu Seite und mache mich ebenfalls auf den Weg in die Heia. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.
Fortsetzung folgt
Tag eins
Ich habe schlecht geschlafen. Die Völlerei am Vorabend war gar nicht gut für meinen empfindsamen Magen. Leicht angeschlagen hole ich mir einen Kaffee und studiere wieder die Bauanleitung für Burg Blaustein. Ich habe sie in den vergangenen drei Tagen eh noch nicht ganz auswendig gelernt.
Anfangs war ich ein bisschen irritiert, dass keine gedruckte Anleitung beiliegt. Dann überlegte ich kurz, sie selbst auszudrucken, aber leider bin ich nicht im Besitz von Aktien eines Tonerproduzenten, also hätte sich das wohl nicht gelohnt. Es sind ja nur schlappe 676 DINA4-Seiten, in Farbe...
Gut, arbeite ich halt vor dem Bildschirm. Das stellt sich im späteren Verlauf als ziemlich praktisch heraus, denn würde auch noch ein dicker Ordner mit den ausgedruckten Seiten auf meinem Schreibtisch herumliegen, wäre viel zu wenig Platz.
Aber erst liegt noch Haushalt an: Katzen füttern, Katzenklos putzen, eine Kuschelrunde mit den Halunken – ich liebe sie alle heiß, aber heute nervt mich der Aufwand ein wenig. Nützt nur nichts, denn was einen geregelten Tageslablauf angeht sind Katzen ungefähr so flexibel wie ein Burgfelsen. Gib ihnen eine Woche lang ihre Leckerlis exakt zu einer bestimmten Tageszeit und du kannst in Zukunft eine Atomuhr nach ihnen stellen.
Der Geschirrspüler will auch ausgeräumt werden und der Küchenmüll schreit ebenfalls nach einem kleinen Ausflug zur Tonne. Sagt meine Frau.
Endlich ist es so weit: Um exakt 14:30 Uhr öffne ich den ersten Beutel mit den Klemmsteinen für meine Burg. Darin befinden sich noch einmal fünf Plastiktütchen mit verschiedenen Steinen. In ersten Rezensionen zu Burg Blaustein hatte ich gelesen und gehört, dass die Steine des Gesamtpakets bunt durcheinander gewürfelt sind. Das ist nicht mehr der Fall, sie sind vielmehr nach den einzelnen Bauabschnitten vorsortiert. Sehr praktisch!
Und die Vielfalt der Formen erst. Für solche Steine hätten wir als Kinder gemordet. Da gabs von Lego Blöcke, Platten, Fenster und Dachsteine. In den Farben weiß, rot, blau und grün. Das wars. Ach ja, kleine Rundteile waren auch dabei. Und Räder samt Reifen. Nicht zu vergessen die Büsche und Bäume, froschgrün und flach, so ähnlich wie alte Zinnfiguren, die man manchmal in Museen sieht. So wenig waren es dann gar nicht.
In 50 Jahren hat sich jedenfalls viel getan. So lange hatte ich keine Klemmbausteine mehr in der Hand, weil irgendwann die Mädels interessanter wurden als Lego. Dann kam der Job. Meine Stieftochter, die im Alter von achteinhalb Jahren geliefert wurde, besaß zwar Unmengen von Lego, interessierte sich aber mehr für Fischer Technik. Heute ist sie Doktor der Technischen Mathematik. Mit ihren Klemmbausteinen bastelt ihr Freund.
Aber genug Exkurs fürs erste, es geht ans Sortieren. Denn mir ist sofort klar, dass ich mit der von mir bevorzugten Methode der oberflächlichen Ordnung, verbunden mit konstruktivem Chaos hier nicht weit kommen werde. Darum greife ich zu meinen neu angeschafften Sortierboxen. Die erweisen sich teilweise als Fehlkauf, weil die Hälfte davon zu groß ist. Die kleineren passen dafür perfekt. Nur die Deckel entpuppen sich großteils als überflüssig, weil ich nur für die oberste Box im Stapel einen benötige, für die Baupausen. Beim Bauen selbst kann ich ja schlecht andauernd Deckel auf, Deckel zu spielen, ohne in den Wahnsinn abzugleiten.
Das Sortieren macht mir Spaß, jedoch kristallisiert sich schnell heraus, dass auch die Ordnung an ihre Grenzen stößt. Es ist eine Frage meiner Reichweite. Auf der Schreibtischplatte haben nur sechs oder sieben Boxen Platz, wenn ich noch Raum zum Bauen haben will. Sicher, ich könnte weitere Boxen auf einem Beistellmöbel unterbringen, aber dann müsste ich mich pausenlos drehen und früher oder später schwindlig von meinem Bürosessel plumpsen.
Also beschränke ich mich und sortiere grob. Alle 1x1 Steine kommen in die erste Schachtel, alle 2x1 in die nächste. Die größeren Teile werden in Platten und Blöcke aufgeteilt, jeweils eine Box für alles, was nur 1 Noppe breit ist und alles Größere. Dazu kommt eine Boxe für vorerst nicht identifizierbare Sonderteile.
Und dann kann es endlich losgehen! Beherzt wage ich mich an die Grundplatte der Kernburg, nach den ersten 70 Teilen ist sie fertig und mir wird klar: Oje, oje, er hat mich gepackt. Der Fluch des Grafen Blaustein!
Euphorisch baue ich weiter. Die Bodenfliesen in der späteren Küche und im Burghof stehen auf dem Programm. Es ist eine Fitzelarbeit, vor allem die runden 1x1 Fliesen und meine grobmotorischen Wurstfinger wollen nicht so recht zueinander finden. Endlich ist die Verfliesung fertig und ich kann mich an die Grundmauern von Küche und Keller machen.
Frohen Mutes gehe ich ans Werk, nur um schnell einen herben Rückschlag hinnehmen zu müssen: Ich habe die Fliese, von der ich ausgegangen bin, falsch platziert und darf jetzt alle Fitzelteile versetzen! Die wollen sich nicht lösen lassen, das passende Werkzeug habe ich dummerweise nicht bestellt und jetzt stehe ich da. Die Klemmkraft dieser Steine ist enorm. Endlich fällt mir eine Lösung ein und ich hole den Schraubenzieher. Damit funktioniert es endlich.
Natürlich fliegen dabei ein paar der Minidinger davon und mir wird klar: Ein Perserteppich ist definitiv nicht der geeignete Untergrund, um verloren gegangene Klemmsteine schnell zu finden, schon gar nicht bei Kunstlicht. Auf den Knien wild umhertastend frage ich mich, ist es wirklich schon so spät, dass ich irgendwann das Licht eingeschaltet habe?
Die Fliesen werden mühsam an die korrekte Position gesetzt und fröhlich geht es mit den Mauern des Erdgeschoßes weiter. Hunger habe ich nach der gestrigen Fressorgie ohnehin fast keinen, das letzte Stück Erdbeerkuchen und zwei Bananen tun es auch. Meine Frau versorgt sich selbst. Umso besser, mehr Zeit für meine neue Leidenschaft!
Plötzlich schlägt eine Bombe auf meinem Schreibtisch ein und fegt um ein Haar zwei Sortierboxen auf den Teppich. Es ist das rote Monster, auch Ulysse genannt, er hört aber besser auf seinen Zweitnamen „Du Mistvieh“. Das Ungeheuer wiegt acht Kilogramm, aber nicht, weil er dick ist, sondern weil Norwegische Waldkatzen zu den größten aller Hauskatzenrassen zählen. Wir haben sechs Stück davon, die anderen beiden sind etwas kleinere Türkisch Angora. Schimpfend setze ich Du Mistvieh runter, beleidigt zieht er von dannen um sich nach einer Gelegenheit für die nächste Untat umzusehen.
Auch Katze Viola schmollt. Einer ihrer Lieblingsplätze – der Platz rechts neben der Maus, wo sie gerne liegt, wenn ich am Schreibtisch sitze – ist von Sortierboxen besetzt. Immerhin belässt sie es bei vorwurfsvollen Blicken. Unverdrossen baue ich weiter. Die Küche ist fast fertig, auch das Gewölbe unter dem späteren Bergfried wurde bereits begonnen. Dann schaue ich auf die Uhr und erschrecke. Es ist kurz nach Mitternacht. Meine Frau ist mittlerweile unbemerkt von mir schlafen gegangen, die Katzen strafen mich mit Verachtung und ehrlich gesagt verschwimmen mir auch schon die Steine vor den Augen.
Seufzend schließe ich meine Steineboxen, schiebe die Baustelle zu Seite und mache mich ebenfalls auf den Weg in die Heia. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.
Fortsetzung folgt
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Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Ich schmeiß mich weg, fast noch besser als der erste Bericht. Man lernt nebenbei sogar etwas über Dich und über Katzen. Ich möchte bitte nur noch solche Beiträge. Die Meßlatte für Bautagebücher ist damit auf jeden Fall unerreichbar für uns Normalos geworden
alba gu bràth (gälisch: Schottland für immer)
nemo me impune lacessit (latein: niemand schadet mir ungestraft - Nationalmotto Schottlands)
nemo me impune lacessit (latein: niemand schadet mir ungestraft - Nationalmotto Schottlands)
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Dein Tagebuch zu lesen wird mein tägliches Highlight! Auch meine Frau liest schon (das erste Mal irgendwas in diesem Forum) .
Wenn dann dein Buch über den Bau deines Lebens erscheint, kann ich sagen: Ich habe das Buch als erster gefordert! Was hiermit getan wäre .
Wenn dann dein Buch über den Bau deines Lebens erscheint, kann ich sagen: Ich habe das Buch als erster gefordert! Was hiermit getan wäre .
Keep on brickin'!
- Noppy_Brick
- Forenmumie
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- Registriert: 25. Januar 2022 19:08
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Das ist definitiv der erste Baubericht, bei dem ich nicht während des Lesens dieses unfassbar langen Textes denke "Wann kommen denn endlich die Bilder?"! Wirklich sehr Unterhaltsam - danke!
Jetzt bist du endgültig angekommen!
Aus diesem Baubericht lässt sich doch nachher garantiert eine schöne kleine Kurzgeschichte zusammensetzen!
Jetzt bist du endgültig angekommen!
Da fühle ich mich stark in meine Kindheit zurückversetzt!Cecil hat geschrieben: ↑13. Juni 2024 12:41 Auf den Knien wild umhertastend frage ich mich, ist es wirklich schon so spät, dass ich irgendwann das Licht eingeschaltet habe?
...
Hunger habe ich nach der gestrigen Fressorgie ohnehin fast keinen, das letzte Stück Erdbeerkuchen und zwei Bananen tun es auch.
Hier wäre ich fast vor Lachen aus dem Bett gefallen!Cecil hat geschrieben: ↑13. Juni 2024 12:41 Plötzlich schlägt eine Bombe auf meinem Schreibtisch ein und fegt um ein Haar zwei Sortierboxen auf den Teppich. Es ist das rote Monster, auch Ulysse genannt, er hört aber besser auf seinen Zweitnamen „Du Mistvieh“. Das Ungeheuer wiegt acht Kilogramm, aber nicht, weil er dick ist, sondern weil Norwegische Waldkatzen zu den größten aller Hauskatzenrassen zählen.
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Schimpfend setze ich Du Mistvieh runter, beleidigt zieht er von dannen um sich nach einer Gelegenheit für die nächste Untat umzusehen.
Aus diesem Baubericht lässt sich doch nachher garantiert eine schöne kleine Kurzgeschichte zusammensetzen!
Legt dir das Leben Steine in den Weg,
bau was Schönes draus!
bau was Schönes draus!
- Phantomias
- China-Importeur
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- Registriert: 10. Juni 2024 09:35
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Herrlicher Baubericht, oder besser schon Baustory.
Als Katzenhalter, wenn auch bisher nie mehr als drei zeitgleich, kann ich deine Aussagen hierzu nur voll und ganz bestätigen
Bitte mehr davon
Als Katzenhalter, wenn auch bisher nie mehr als drei zeitgleich, kann ich deine Aussagen hierzu nur voll und ganz bestätigen
Bitte mehr davon
Ich bin nicht bekloppt, ich bin eine Special Edition...
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Off-topic
Mistviecher, elendige!
Liegen selbstverständlich (!) auf den frisch gewaschenen Oberhemden - und das Katzendeckchen ist keine 50 cm entfernt...
Liegen selbstverständlich (!) auf den frisch gewaschenen Oberhemden - und das Katzendeckchen ist keine 50 cm entfernt...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Mein Sammelgebiet: Historische asiatische Gebäude, Statuen, Requisiten....
....und ein bisschen Star Trek, aber nur im Minifiguren-Maßstab.
Außerdem seit Kurzem natürlich Steampunk - man gönnt sich ja sonst nichts!
....und ein bisschen Star Trek, aber nur im Minifiguren-Maßstab.
Außerdem seit Kurzem natürlich Steampunk - man gönnt sich ja sonst nichts!
- CREatorFan
- Ururgestein
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- Registriert: 26. Januar 2022 03:42
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Erstmal vielen Dank für deinen (humorigen) Baubericht. Wirklich extraklasse.Cecil hat geschrieben: ↑13. Juni 2024 12:41 Also beschränke ich mich und sortiere grob. Alle 1x1 Steine kommen in die erste Schachtel, alle 2x1 in die nächste. Die größeren Teile werden in Platten und Blöcke aufgeteilt, jeweils eine Box für alles, was nur 1 Noppe breit ist und alles Größere. Dazu kommt eine Boxe für vorerst nicht identifizierbare Sonderteile.
Um Schachteln/Boxen beim sortieren zu limitieren, hier mal mein spezielles "Sortiersystem", das beim Bauen (mir) wirklich schon oft geholfen hat, einigermaßen zügig geforderte Teile zu finden.
Alle 1x1, 1x2, 1x3 plus "Round Plates" in diversen Größen in eine Box. Eventuell noch, je nach Anzahl, Bricks 1x1 - (eventuell unterteilt in "normale" und Technikbricks) dazu. Wie geschrieben, kommt immer auf die Anzahl der Steine/Teile an...
Alle Bricks Modified und eventuell noch Bricks Arches in eine Box.
Alle Plates (dünn) von 1x4 bis 1x8 Plus Corner Plates 1x2x2 in eine Box - Je nach Set alles Variabel
Alle Slopes und Slopes Curves, je nach Größe in eine Box.
Alle Fenster, Türen, Fässer, Behälter und ähnliches in eine Box.
Wie geschrieben, mein Sortiersystem beim Bauen ist nicht sklavisch zu verstehen, kommt halt immer auf das Set an - Anzahl Teile usw.
Nach Farbe sortiere ich NIE, IMMER nach Teileart.
So, Gruß aus Oberbayern,
Dieter
- Deep_East_Bricks
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Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Ich hau mich weg, was für ein grandioser Baubericht.
Bitte weiter so und ehrlich gesagt, müsstest Du mit dieser Burg auch niemals fertig werden.
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Danke für die nützlichen Sortiertipps. So ähnlich wie @CREatorFan mache ich das auch. @hema1, danke auch dir. So viele Teile auf einmal sortier ich nicht, das würde meinen Platz sprengen. Zum Glück gibt die Anleitung an, wann ein neuer großer Beutel an die Reihe kommt - einer von 12 - und dann wird der eben sortiert.
Die Vorstellung, die Teile nach einzelnen Farben zu ordnen, hat eh keine 5 Sekunden überlebt.
Ich trenne in 1x1, egal ob Plates oder Bricks, Sondersteine oder nicht.
Das selbe geilt für die 1x2 Steinchen.
Jeweils eine eigene Box haben alle Plates von 1x3 bis 2x3 und die Steine in der gleichen Größe.
Selbiges gilt für alle größeren Plates und Bricks.
Die Kurven kommen wieder in eine extra Schachtel.
Pflanzen, Fässer etc schließen den Reigen ab.
Heute gibt es wahrscheinlich keine Fortsetzung mehr, es ist Fernsehabend mit der Nanny.
Obwohl ich einiges zu erzählen habe, unter anderem über Diäten und Desaster
Aber da müsst ihr noch ein bisschen Geduld haben, das ist ja bekanntlich eine Tugend.
Die Vorstellung, die Teile nach einzelnen Farben zu ordnen, hat eh keine 5 Sekunden überlebt.
Ich trenne in 1x1, egal ob Plates oder Bricks, Sondersteine oder nicht.
Das selbe geilt für die 1x2 Steinchen.
Jeweils eine eigene Box haben alle Plates von 1x3 bis 2x3 und die Steine in der gleichen Größe.
Selbiges gilt für alle größeren Plates und Bricks.
Die Kurven kommen wieder in eine extra Schachtel.
Pflanzen, Fässer etc schließen den Reigen ab.
Heute gibt es wahrscheinlich keine Fortsetzung mehr, es ist Fernsehabend mit der Nanny.
Obwohl ich einiges zu erzählen habe, unter anderem über Diäten und Desaster
Aber da müsst ihr noch ein bisschen Geduld haben, das ist ja bekanntlich eine Tugend.
Teil zwei
Tag zwei
Ich hatte seltsame Träume diese Nacht. Im Schlaf ordnete ich andauernd Klemmbausteine und musste sie zählen. Dazu ertönte ab und zu ein mysteriöseses Geräusch. Es hörte sich fast an wie eine tiefe Männerstimme, die in der Ferne lacht. Genau konnte ich es nicht identifizieren. Eigenartig. Ich zucke die Achseln und denke „Träume sind Schäume“.
Jedenfalls liegt heute erst einmal ein anderes Bauprojekt an, der Zusammenbau einer Kissenbox aus Eukalyptusholz, die die Polster der neuen Sitzgarnitur auf der Terrasse aufnehmen soll.
Irgendwann bin ich damit fertig und mache erst einmal eine Pause vor dem Fernseher. Die Katzen lieben das, insbesondere die gar nicht mehr so kleine Freya, die aussieht wie eine Miniaturausgabe eines Löwen. Sie liegt dann auf meinem Kopfpolster – ich pflege im Liegen auf dem Sofa in die Glotze zu starren – und wenn sie meint, der Film sei zu spannend für mein schwaches Herz, legt sie ihren buschigen Schwanz genau vor meine Augen. Sehr fürsorglich, die Kleine.
Es läuft eine Doku über den Zweiten Weltkrieg. Schon wieder. Meine Frau behauptet immer, ich hätte mir schon mehr Stunden Sendungszeit über den Krieg reingezogen, als dieser überhaupt gedauert hat. Die Gute neigt zu heillosen Übertreibungen.
Gegen 19:30 Uhr mache ich mich wieder ans Werk. Die Küche soll heute fertig werden, das Gewölbe ebenfalls. Fröhlich setze ich einen Stein auf den anderen, da passt plötzlich irgendetwas nicht. Der Torbogen, der den Kücheneingang zum Hof krönt, lässt sich nicht an die vorgesehene Stelle setzen. Kann passieren, denke ich mir, schließlich bin ich ja nicht umsonst ein Anfänger. Schnell ist die Stelle des Problems identifiziert, ich entferne einen Teil der Küchenwand wieder und setze den Stein des Anstoßes an die richtige Position. Jetzt klappts auch mit dem Bogen.
Dafür fehlen zwei Steine. Weil ich - unwissend wie ich war - das Upgrade von Bergried 1:0 auf 2.0 gekauft habe, aber ohnehin nur noch Version 2 ausgeliefert wird, finde ich in dem kleinen Set schnell Ersatz. Also doch keine nutzlose Anschaffung.
Der Kaminherd bekommt die letzten Details. Unerklärlicherweise hängen zwei Pflanzenstängel und eine weiße Rübe vom Sims. Verspeisten die damals ihr Gemüse am liebsten geräuchert? Na gut, Geschmäcker sind verschieden und haben sich offensichtlich im Laufe der Jahrhunderte verändert.
Schwierigkeiten macht auch der Kochkessel, der über dem Feuer hängt. Er soll durch einklipsen an einem Bügel befestigt werden, aber die mikroskopisch kleinen Noppen greifen nicht. Kurz entschlossen greife ich zu einer Tube Alleskleber und schon kann der Eintopf schmoren.
Als ich die Tür zum Hof einpassen will, taucht das nächste Problem auf. Sie ist an einer Achse befestigt, die ihrerseits in zwei Führungen an der Wand gesteckt werden muss. Soweit alles klar, nur: Die Achse ist nicht zu finden.
Irgendwo muss das Teil sein, also durchsuche ich die noch nicht angefangenen großen Beutel. Es sind ja nur noch 10 davon übrig, so schwer kann das ja nicht zu finden sein. Ich gehe systematisch vor, packe all die kleinen Tüten auf den Tisch und inspiziere sie. Nichts. Haben die fleißigen Arbeiter oder der Packroboter – ich habe keine Ahnung, wer im fernen China da beim Eintüten der Steine zu Gange ist – geschlampt?
Langsam bekomme ich eine Ahnung davon, wie sich die Kandidaten bei Lego Masters im Steinelager fühlen müssen. Ich überlege schon, eine Achse aus einem Zahnstocher zu schnitzen, da stoße ich in Beutel Nummer 11, es ist erst der neunte, den ich durchwühle, auf ein Tütchen mit den Achsen. Warum er gemeinsam mit circa 1 Meter Bindfaden, von dem man später ungefähr 20 Zentimeter brauchen wird, in eine Packung gesteckt wurde, bleibt ein fernöstliches Rätsel.
Mit dem Kellergewölbe geht es weiter. Diesmal klappt alles auf Anhieb und schon bald bekommt das Ding sein Flachdach. Zwei kleine Felswände rahmen die Plattform ein. Dann werden Hof und Dach begrünt. Sehr nachlässige Leute, diese Blausteins! Ein ordentlicher Burgherr hätte das Unkraut erst gar nicht aufkommen lassen!
Außerdem ist die Vegetation wieder einmal eine Fitzelarbeit. Das Grünzeug hält nicht gut und fällt immer wieder um. Irgendwann ist auch die ökologische Offensive geschafft und nach fünf Stunden Bauzeit stelle ich die Burg zur Seite.
Irgendwann während des Bauens hat mich eine leichte Unsicherheit befallen. Bin ich nicht zu schnell unterwegs? Werden bei diesem Tempo der Bausatz der Kernburg und der Bergfried lange vorhalten? Ich verdränge den Gedanken, schließlich sind noch mindestens 6.000 Steine übrig, eher etwas mehr. Dann gehe ich schlafen.
Fortsetzung folgt
Ich hatte seltsame Träume diese Nacht. Im Schlaf ordnete ich andauernd Klemmbausteine und musste sie zählen. Dazu ertönte ab und zu ein mysteriöseses Geräusch. Es hörte sich fast an wie eine tiefe Männerstimme, die in der Ferne lacht. Genau konnte ich es nicht identifizieren. Eigenartig. Ich zucke die Achseln und denke „Träume sind Schäume“.
Jedenfalls liegt heute erst einmal ein anderes Bauprojekt an, der Zusammenbau einer Kissenbox aus Eukalyptusholz, die die Polster der neuen Sitzgarnitur auf der Terrasse aufnehmen soll.
Irgendwann bin ich damit fertig und mache erst einmal eine Pause vor dem Fernseher. Die Katzen lieben das, insbesondere die gar nicht mehr so kleine Freya, die aussieht wie eine Miniaturausgabe eines Löwen. Sie liegt dann auf meinem Kopfpolster – ich pflege im Liegen auf dem Sofa in die Glotze zu starren – und wenn sie meint, der Film sei zu spannend für mein schwaches Herz, legt sie ihren buschigen Schwanz genau vor meine Augen. Sehr fürsorglich, die Kleine.
Es läuft eine Doku über den Zweiten Weltkrieg. Schon wieder. Meine Frau behauptet immer, ich hätte mir schon mehr Stunden Sendungszeit über den Krieg reingezogen, als dieser überhaupt gedauert hat. Die Gute neigt zu heillosen Übertreibungen.
Gegen 19:30 Uhr mache ich mich wieder ans Werk. Die Küche soll heute fertig werden, das Gewölbe ebenfalls. Fröhlich setze ich einen Stein auf den anderen, da passt plötzlich irgendetwas nicht. Der Torbogen, der den Kücheneingang zum Hof krönt, lässt sich nicht an die vorgesehene Stelle setzen. Kann passieren, denke ich mir, schließlich bin ich ja nicht umsonst ein Anfänger. Schnell ist die Stelle des Problems identifiziert, ich entferne einen Teil der Küchenwand wieder und setze den Stein des Anstoßes an die richtige Position. Jetzt klappts auch mit dem Bogen.
Dafür fehlen zwei Steine. Weil ich - unwissend wie ich war - das Upgrade von Bergried 1:0 auf 2.0 gekauft habe, aber ohnehin nur noch Version 2 ausgeliefert wird, finde ich in dem kleinen Set schnell Ersatz. Also doch keine nutzlose Anschaffung.
Der Kaminherd bekommt die letzten Details. Unerklärlicherweise hängen zwei Pflanzenstängel und eine weiße Rübe vom Sims. Verspeisten die damals ihr Gemüse am liebsten geräuchert? Na gut, Geschmäcker sind verschieden und haben sich offensichtlich im Laufe der Jahrhunderte verändert.
Schwierigkeiten macht auch der Kochkessel, der über dem Feuer hängt. Er soll durch einklipsen an einem Bügel befestigt werden, aber die mikroskopisch kleinen Noppen greifen nicht. Kurz entschlossen greife ich zu einer Tube Alleskleber und schon kann der Eintopf schmoren.
Als ich die Tür zum Hof einpassen will, taucht das nächste Problem auf. Sie ist an einer Achse befestigt, die ihrerseits in zwei Führungen an der Wand gesteckt werden muss. Soweit alles klar, nur: Die Achse ist nicht zu finden.
Irgendwo muss das Teil sein, also durchsuche ich die noch nicht angefangenen großen Beutel. Es sind ja nur noch 10 davon übrig, so schwer kann das ja nicht zu finden sein. Ich gehe systematisch vor, packe all die kleinen Tüten auf den Tisch und inspiziere sie. Nichts. Haben die fleißigen Arbeiter oder der Packroboter – ich habe keine Ahnung, wer im fernen China da beim Eintüten der Steine zu Gange ist – geschlampt?
Langsam bekomme ich eine Ahnung davon, wie sich die Kandidaten bei Lego Masters im Steinelager fühlen müssen. Ich überlege schon, eine Achse aus einem Zahnstocher zu schnitzen, da stoße ich in Beutel Nummer 11, es ist erst der neunte, den ich durchwühle, auf ein Tütchen mit den Achsen. Warum er gemeinsam mit circa 1 Meter Bindfaden, von dem man später ungefähr 20 Zentimeter brauchen wird, in eine Packung gesteckt wurde, bleibt ein fernöstliches Rätsel.
Mit dem Kellergewölbe geht es weiter. Diesmal klappt alles auf Anhieb und schon bald bekommt das Ding sein Flachdach. Zwei kleine Felswände rahmen die Plattform ein. Dann werden Hof und Dach begrünt. Sehr nachlässige Leute, diese Blausteins! Ein ordentlicher Burgherr hätte das Unkraut erst gar nicht aufkommen lassen!
Außerdem ist die Vegetation wieder einmal eine Fitzelarbeit. Das Grünzeug hält nicht gut und fällt immer wieder um. Irgendwann ist auch die ökologische Offensive geschafft und nach fünf Stunden Bauzeit stelle ich die Burg zur Seite.
Irgendwann während des Bauens hat mich eine leichte Unsicherheit befallen. Bin ich nicht zu schnell unterwegs? Werden bei diesem Tempo der Bausatz der Kernburg und der Bergfried lange vorhalten? Ich verdränge den Gedanken, schließlich sind noch mindestens 6.000 Steine übrig, eher etwas mehr. Dann gehe ich schlafen.
Fortsetzung folgt
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Teil drei
Tag drei
Ich habe tief und traumlos geschlafen und erwache erfrischt. Nur die innere Unruhe hat mich über Nacht nicht losgelassen. Beim ersten Doppelten des Tages – Kaffee natürlich, was habt denn ihr gedacht? – surfe ich gemütlich im Internet. Die Nachrichten bieten nichts wirklich Aufregendes: Ein paar mäßig interessante Nachwehen der vorgestrigen EU-Wahlen, ein paar Überschwemmungen nördlich meiner Heimatstadt Graz, aber zum Glück ist kein Mensch zu Schaden gekommen. Nur Bahnstrecke und Autobahn wurden durch eine Mure verlegt.
Draußen regnet es und es sieht nicht so aus, als wolle es so bald wieder aufhören. Die Katzen liegen faul dösend über das ganze Haus verteilt herum. Schlechtwetter ist etwas, das anderen Tieren und vor allem Menschen zustößt, die unverständlicherweise trotzdem das Haus verlassen. Musste ich früher auch, aber in der Rente zum Glück nicht mehr.
Nach einiger Zeit wird mir klar, warum ich unruhig bin. Ich hege die Befürchtung, dass ich die 5.250 Teile der Kernburg viel zu schnell verbaut haben werde. Zwar habe ich nicht vor, jeden Tag wie gestern 10 Stunden Teil auf Teil zu klemmen, aber dennoch. Ich versuche, mich mit dem Gedanken zu besänftigen, dass ich selbst dann noch 1.687 Teile des Bergfrieds übrighabe. In Summe also noch gut und gerne 6.000 Bausteine der Verwendung harren. Und doch...
Nachmittags, ich sitze wieder vor dem PC und blättere leicht gelangweilt durch das Net, öffnet sich wie von selbst die Homepage von BlueBrixx. Ich schwöre, ich habe sie nur aus Versehen angeklickt, eigentlich wollte ich auf eine Seite mit italienischen Kochrezepten, die sich in meinen Favoriten direkt darüber befindet. Aber wenn ich schon mal da bin, kann ich gleich die Gelegenheit nutzen, um ein wenig zu stöbern.
Ehe ich mich versehe, lande ich bei den Mittelalter-Sets und dort bei Burg Blaustein. Ich denke über eine weitere Bestellung nach. Was, wenn ich fertig gebaut habe und sich die nächste Lieferung hinzieht? Oder das Paket überhaupt auf dem langen Weg aus Deutschland in die Steiermark verloren geht? Oder die Sets gar, Gott behüte, wieder einmal vergriffen sind? Das kann dann Jahre dauern, bis Nachschub da ist. Panik befällt mich. Ich beiße die Zähne zusammen und widerstehe der Verlockung.
Etwa zehn Minuten lang. Dann ordere ich beherzt die Vorburg und den Saalbau. Zusammen sind das weitere 10.187 Teile, mit dem, was noch von Kernburg und Bergfried übrig ist, komme ich dann auf beruhigende 16.000 Bausteine. Das sollte bis zum Spätherbst reichen. Weil ich schon dabei bin, bestelle ich das BlueBrixx Werkzeugset und eine Kombination von Teiletrenner und Hammer von Mouldking, die 15 € machen das Kraut auch nicht mehr fett.
Für den Rest dieses Monats bin ich jetzt ziemlich pleite. Ich überlege, wie ich letzteren Umstand meiner Frau schonend beibringe. Vielleicht kann ich sie ja davon überzeugen, dass Salzkartoffeln und Leitungswasser der neueste Trend auf dem an Varianten nicht armen Markt für Diäten sind. Bei genauerer Betrachtung lasse ich das aber lieber, sie kann empfindlich reagieren, wenn man auf ihr Gewicht anspielt. Meines hingegen ist für sie in letzter Zeit ein Anlass für stete Kritik. Gut, ich habe seit ich erkrankt bin, ein bisschen zugenommen, aber man muss doch nicht immer wieder darauf herumreiten.
Außerdem reicht das Geld bis Monatsende schon noch, große Extras waren im Juni eh nicht mehr geplant. Weder fürs Haus, noch für Hobbys. Also alles im grünen Bereich.
Entspannt setze ich mich hin, um ein wenig weiter zu bauen. Heute beginne ich mit den Felsen, die die Kernburg auf drei Seiten umgeben. Die Bauweise ist interessant und völlig neu für mich, weil es diese Art von Steinen zu meinen Legozeiten gar nicht gab. Auf ein verschachteltes Grundgerüst werden eine Unmenge von Kurvensteinen geklipst, die die Felsstruktur darstellen. Ich komme gut voran, höre auf halbem Weg auf, weil es Zeit ist ins Bett zu gehen.
Fortsetzung folgt
Ich habe tief und traumlos geschlafen und erwache erfrischt. Nur die innere Unruhe hat mich über Nacht nicht losgelassen. Beim ersten Doppelten des Tages – Kaffee natürlich, was habt denn ihr gedacht? – surfe ich gemütlich im Internet. Die Nachrichten bieten nichts wirklich Aufregendes: Ein paar mäßig interessante Nachwehen der vorgestrigen EU-Wahlen, ein paar Überschwemmungen nördlich meiner Heimatstadt Graz, aber zum Glück ist kein Mensch zu Schaden gekommen. Nur Bahnstrecke und Autobahn wurden durch eine Mure verlegt.
Draußen regnet es und es sieht nicht so aus, als wolle es so bald wieder aufhören. Die Katzen liegen faul dösend über das ganze Haus verteilt herum. Schlechtwetter ist etwas, das anderen Tieren und vor allem Menschen zustößt, die unverständlicherweise trotzdem das Haus verlassen. Musste ich früher auch, aber in der Rente zum Glück nicht mehr.
Nach einiger Zeit wird mir klar, warum ich unruhig bin. Ich hege die Befürchtung, dass ich die 5.250 Teile der Kernburg viel zu schnell verbaut haben werde. Zwar habe ich nicht vor, jeden Tag wie gestern 10 Stunden Teil auf Teil zu klemmen, aber dennoch. Ich versuche, mich mit dem Gedanken zu besänftigen, dass ich selbst dann noch 1.687 Teile des Bergfrieds übrighabe. In Summe also noch gut und gerne 6.000 Bausteine der Verwendung harren. Und doch...
Nachmittags, ich sitze wieder vor dem PC und blättere leicht gelangweilt durch das Net, öffnet sich wie von selbst die Homepage von BlueBrixx. Ich schwöre, ich habe sie nur aus Versehen angeklickt, eigentlich wollte ich auf eine Seite mit italienischen Kochrezepten, die sich in meinen Favoriten direkt darüber befindet. Aber wenn ich schon mal da bin, kann ich gleich die Gelegenheit nutzen, um ein wenig zu stöbern.
Ehe ich mich versehe, lande ich bei den Mittelalter-Sets und dort bei Burg Blaustein. Ich denke über eine weitere Bestellung nach. Was, wenn ich fertig gebaut habe und sich die nächste Lieferung hinzieht? Oder das Paket überhaupt auf dem langen Weg aus Deutschland in die Steiermark verloren geht? Oder die Sets gar, Gott behüte, wieder einmal vergriffen sind? Das kann dann Jahre dauern, bis Nachschub da ist. Panik befällt mich. Ich beiße die Zähne zusammen und widerstehe der Verlockung.
Etwa zehn Minuten lang. Dann ordere ich beherzt die Vorburg und den Saalbau. Zusammen sind das weitere 10.187 Teile, mit dem, was noch von Kernburg und Bergfried übrig ist, komme ich dann auf beruhigende 16.000 Bausteine. Das sollte bis zum Spätherbst reichen. Weil ich schon dabei bin, bestelle ich das BlueBrixx Werkzeugset und eine Kombination von Teiletrenner und Hammer von Mouldking, die 15 € machen das Kraut auch nicht mehr fett.
Für den Rest dieses Monats bin ich jetzt ziemlich pleite. Ich überlege, wie ich letzteren Umstand meiner Frau schonend beibringe. Vielleicht kann ich sie ja davon überzeugen, dass Salzkartoffeln und Leitungswasser der neueste Trend auf dem an Varianten nicht armen Markt für Diäten sind. Bei genauerer Betrachtung lasse ich das aber lieber, sie kann empfindlich reagieren, wenn man auf ihr Gewicht anspielt. Meines hingegen ist für sie in letzter Zeit ein Anlass für stete Kritik. Gut, ich habe seit ich erkrankt bin, ein bisschen zugenommen, aber man muss doch nicht immer wieder darauf herumreiten.
Außerdem reicht das Geld bis Monatsende schon noch, große Extras waren im Juni eh nicht mehr geplant. Weder fürs Haus, noch für Hobbys. Also alles im grünen Bereich.
Entspannt setze ich mich hin, um ein wenig weiter zu bauen. Heute beginne ich mit den Felsen, die die Kernburg auf drei Seiten umgeben. Die Bauweise ist interessant und völlig neu für mich, weil es diese Art von Steinen zu meinen Legozeiten gar nicht gab. Auf ein verschachteltes Grundgerüst werden eine Unmenge von Kurvensteinen geklipst, die die Felsstruktur darstellen. Ich komme gut voran, höre auf halbem Weg auf, weil es Zeit ist ins Bett zu gehen.
Fortsetzung folgt
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- Noppy_Brick
- Forenmumie
- Beiträge: 8031
- Registriert: 25. Januar 2022 19:08
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Das klingt, als seist du bereits ein Klemmbausteinsuchopfer.Cecil hat geschrieben: ↑18. Juni 2024 18:47 Ich denke über eine weitere Bestellung nach. Was, wenn ich fertig gebaut habe und sich die nächste Lieferung hinzieht? Oder das Paket überhaupt auf dem langen Weg aus Deutschland in die Steiermark verloren geht? Oder die Sets gar, Gott behüte, wieder einmal vergriffen sind? Das kann dann Jahre dauern, bis Nachschub da ist. Panik befällt mich. Ich beiße die Zähne zusammen und widerstehe der Verlockung.
Etwa zehn Minuten lang. Dann ordere ich beherzt die Vorburg und den Saalbau
Noch gar nicht so lange dabei und schon eine Bauauswahl anlegen - du scheinst verloren.
Aber ich habe auch gute Nachrichten: du bist nicht allein!
Legt dir das Leben Steine in den Weg,
bau was Schönes draus!
bau was Schönes draus!
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Eigentlich wollte ich mit dem ganzen Burgengebaue ja mal so gaaaaar nichts zu tun haben, aber ich habe jetzt mit großem Genuss Deine bisherige Burgbaureise gelesen und siehe da, bei mir haben sich wie durch Zauberhand die Seiten von Bluebrixx und Ebay geöffnet und ich stöbere nach der Blaustein mit Bauschrittsortierung.
Ich Opfer.
Ich Opfer.
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
Tag vier bis sieben oder die Felsen der Qual
Wenn ich träume, träume ich von Felsen. Der Satz ist geklaut. Schon wieder. „Wenn ich träume, träume ich Azteken“ ist der Beginn des hervorragenden Alternativweltromans „Aztec Century“ (deutscher Titel: „Der Sturm der Azteken“) von Christopher Evans. Wer es nicht weiß: Alternativwelterzählungen gehen davon aus, dass ein bestimmtes Ereignis in der Geschichte anders verlaufen ist als in unserer Welt und bauen darauf ein Setting auf. In „Aztec Century“ löscht Hernando Cortez die Azteken nicht aus, sondern verliebt sich in eine ihrer Prinzessinnen. Er heiratet sie, schwingt sich zum obersten Heerführer der Azteken auf und macht diese zum allein dominierenden Volk in Mexiko und ganz Mittelamerika. In unserer Zeit gehen die Azteken daran, die ganze Welt zu erobern – unter anderem mit einer Laserwaffe, mit der sie aus dem Orbit heraus ganze Städte einäschern können.
Aber kommen wir zu meiner persönlichen Nemesis, den Felsen der Qual. Es beginnt, wie schon beschrieben, ganz interessant, weil es eine ungewöhnliche Bautechnik ist, zumindest für mich. Aus dem anfänglichen Interesse wird aber rasch Langeweile, weil es immer wieder dieselben Schritte sind und alles irgendwie gleich aussieht. Drei verschiedene Farben und eine Handvoll grüner Steine, die Gras simulieren sollen, sind nicht gerade abendfüllend, was die Abwechslung angeht.
Die Langeweile wird am dritten Felsbautag zur Mühsal und schließlich zur Qual. Ich bin versucht, das Vorhaben von Projekt Blaustein in Unternehmen Felsqual umzutaufen. Sicher, ich könnte erst einmal mit dem Gebäude weitermachen, aber das erspart mir ja nicht den Bau der Felsen. Die Mühe wird nur verschoben und am Ende stehe ich vor derselben unangenehmen Aufgabe. Also Augen zu und durch. Es fühlt sich wie Arbeit an, es sieht wie Arbeit aus – es ist Arbeit! Endlich, an Bautag Nummer sieben und 20 Stunden Fels auf Fels, ist die letzte der drei Wände fertig. Das Werk und ich sind geschafft.
An Tag sieben werden die drei Felswände an das Erdgeschoß der Kernburg geklipst. Dazu werden bis zu 5 Technikachsen in dafür vorgesehene Bausteine mit Löchern geschoben. Bei Nummer eins funktioniert das reibungslos, auch bei Nummer zwei. Allerdings erweisen sich jeweils 2 Konstruktionen aus 1x5-Steinen, die als Führungshilfen dienen sollen, als absolut nutzlos. Sie lösen sich sofort. Mögen sie innerhalb des Sockels der Kernburg in Frieden klappern.
Felswand Nummer drei ist die mit Abstand größte und hier spießt es sich auch. Es gibt Schlimmeres als Fitzeleien mit Kleinstteilen. Das ist das passgenaue Positionieren immens großer Konstruktionen. Ich verzweifle fast, bis mir klar wird, dass ich irgendwo die Steine mit den Löchern für die Stifte falsch eingebaut habe. Egal, ich entferne zwei der fünf Haltestifte, das reicht auch. Und schon klappt es.
Ganz zum Schluss werden Pflanzen an den Felswänden angebracht.
Nur drei Ereignisse während der Zeit der Felsen der Qual stechen hervor – zwei sind lustig, eines hat mich beinahe in den Wahnsinn getrieben. Letzteres war Felswand Nummer zwei. Bei ihr kam ich gegen Ende des Baus drauf, dass irgendetwas schief gelaufen sein muss. Nichts passte mehr zusammen, alle meine verzweifelten Versuche, das irgendwie auszugleichen, scheiterten.
Ich bin versucht, das ganze Ding quer durch das Zimmer zu pfeffern, aber meine Oma und meine Mutter haben mir in zartem Alter von fünf Jahren beigebracht, dass ein solches Verhalten nur dazu führt, dass a) das Wurfgeschoß anschließend meist zerstört ist und b) trotzdem niemand auf mein berechtigtes Anliegen eingeht oder gar mein Problem löst. Frustrationstoleranz nenn man das, glaube ich.
Also fluche ich ebenso gotteslästerlich wie ausdauernd und baue die linke Hälfte der Felswand wieder auseinander. Im zweiten Anlauf funktioniert es dann und der Fels steht wie eine Eins.
Erlebnis Nummer zwei ist eine amüsante Vorstellung. In Wand Nummer drei, der großen, ist eine Spalte eingebaut. Diese führt zur hinteren Tür der Küche, die in Wahrheit eine Ausfallpforte ist. Durch solche schlichen die Verteidiger von Burgen nachts hinaus ins Lager der Belagerer, um ihnen die Suppe zu versalzen. Oder ihnen die Kehlen durchzuschneiden, je nach den Grad der Zivilisiertheit und der Dauer der Belagerung.
Ich stelle mir vor, wie sich mächtige Krieger in leichter Rüstung noch schnell eine Scheibe Wildschweinbraten unters Kettenhemd stopfen oder einen saftigen Hühnchenschenkel unters Wams schieben, um unterwegs eine kleine Wegzehrung zu haben. Das geräucherte Gemüse hingegen lassen sie unbeachtet. Daneben hüpft ein empörter Koch auf und ab, schreit „mon dieu“ und schlägt den dreisten Mundräubern mit einer Schöpfkelle auf die Köpfe. Die aber scheren sich nicht darum, weil sie ja Helme tragen.
Erlebnis Nummer drei ist die Lieferung zweier zusätzlicher Erweiterungen. Der sehe viel gelassener entgegen als beim ersten Mal. Ich klicke nur einmal am Tag auf die Sendungsverfolgung. Na gut, zwei Mal. Ja ja, aber öfter als drei Mal waren es wirklich nicht.
Drei Tage nach dem Bestellen wird das Paket geliefert. Die Katzen sind schwer begeistert, vermuten sie doch in jedem Paket Katzenfutter oder Spielzeug für sie. Zahllose Enttäuschungen haben es nicht fertig gebracht, sie von diesem ebenso unumstößlichen wie falschen Glauben zu kurieren.
Auch diesmal erfüllen sich die hochgesteckten Erwartungen nicht. Auch eine ganz genaue Inspektion des Kartons ergibt: Bäh! Noch mehr blöde Steine! Aber immerhin ist der leere Karton brauchbar – er wird sofort zum gemeinschaftlichen Schlafplatz erklärt.
Auch ich bin müde und freue mich über meine zusätzlichen 10.000 Klemmsteine und auf morgen, denn es geht endlich mit der eigentlichen Burg weiter und der Graf erhält ein Esszimmer.
Fortsetzung folgt
Aber kommen wir zu meiner persönlichen Nemesis, den Felsen der Qual. Es beginnt, wie schon beschrieben, ganz interessant, weil es eine ungewöhnliche Bautechnik ist, zumindest für mich. Aus dem anfänglichen Interesse wird aber rasch Langeweile, weil es immer wieder dieselben Schritte sind und alles irgendwie gleich aussieht. Drei verschiedene Farben und eine Handvoll grüner Steine, die Gras simulieren sollen, sind nicht gerade abendfüllend, was die Abwechslung angeht.
Die Langeweile wird am dritten Felsbautag zur Mühsal und schließlich zur Qual. Ich bin versucht, das Vorhaben von Projekt Blaustein in Unternehmen Felsqual umzutaufen. Sicher, ich könnte erst einmal mit dem Gebäude weitermachen, aber das erspart mir ja nicht den Bau der Felsen. Die Mühe wird nur verschoben und am Ende stehe ich vor derselben unangenehmen Aufgabe. Also Augen zu und durch. Es fühlt sich wie Arbeit an, es sieht wie Arbeit aus – es ist Arbeit! Endlich, an Bautag Nummer sieben und 20 Stunden Fels auf Fels, ist die letzte der drei Wände fertig. Das Werk und ich sind geschafft.
An Tag sieben werden die drei Felswände an das Erdgeschoß der Kernburg geklipst. Dazu werden bis zu 5 Technikachsen in dafür vorgesehene Bausteine mit Löchern geschoben. Bei Nummer eins funktioniert das reibungslos, auch bei Nummer zwei. Allerdings erweisen sich jeweils 2 Konstruktionen aus 1x5-Steinen, die als Führungshilfen dienen sollen, als absolut nutzlos. Sie lösen sich sofort. Mögen sie innerhalb des Sockels der Kernburg in Frieden klappern.
Felswand Nummer drei ist die mit Abstand größte und hier spießt es sich auch. Es gibt Schlimmeres als Fitzeleien mit Kleinstteilen. Das ist das passgenaue Positionieren immens großer Konstruktionen. Ich verzweifle fast, bis mir klar wird, dass ich irgendwo die Steine mit den Löchern für die Stifte falsch eingebaut habe. Egal, ich entferne zwei der fünf Haltestifte, das reicht auch. Und schon klappt es.
Ganz zum Schluss werden Pflanzen an den Felswänden angebracht.
Nur drei Ereignisse während der Zeit der Felsen der Qual stechen hervor – zwei sind lustig, eines hat mich beinahe in den Wahnsinn getrieben. Letzteres war Felswand Nummer zwei. Bei ihr kam ich gegen Ende des Baus drauf, dass irgendetwas schief gelaufen sein muss. Nichts passte mehr zusammen, alle meine verzweifelten Versuche, das irgendwie auszugleichen, scheiterten.
Ich bin versucht, das ganze Ding quer durch das Zimmer zu pfeffern, aber meine Oma und meine Mutter haben mir in zartem Alter von fünf Jahren beigebracht, dass ein solches Verhalten nur dazu führt, dass a) das Wurfgeschoß anschließend meist zerstört ist und b) trotzdem niemand auf mein berechtigtes Anliegen eingeht oder gar mein Problem löst. Frustrationstoleranz nenn man das, glaube ich.
Also fluche ich ebenso gotteslästerlich wie ausdauernd und baue die linke Hälfte der Felswand wieder auseinander. Im zweiten Anlauf funktioniert es dann und der Fels steht wie eine Eins.
Erlebnis Nummer zwei ist eine amüsante Vorstellung. In Wand Nummer drei, der großen, ist eine Spalte eingebaut. Diese führt zur hinteren Tür der Küche, die in Wahrheit eine Ausfallpforte ist. Durch solche schlichen die Verteidiger von Burgen nachts hinaus ins Lager der Belagerer, um ihnen die Suppe zu versalzen. Oder ihnen die Kehlen durchzuschneiden, je nach den Grad der Zivilisiertheit und der Dauer der Belagerung.
Ich stelle mir vor, wie sich mächtige Krieger in leichter Rüstung noch schnell eine Scheibe Wildschweinbraten unters Kettenhemd stopfen oder einen saftigen Hühnchenschenkel unters Wams schieben, um unterwegs eine kleine Wegzehrung zu haben. Das geräucherte Gemüse hingegen lassen sie unbeachtet. Daneben hüpft ein empörter Koch auf und ab, schreit „mon dieu“ und schlägt den dreisten Mundräubern mit einer Schöpfkelle auf die Köpfe. Die aber scheren sich nicht darum, weil sie ja Helme tragen.
Erlebnis Nummer drei ist die Lieferung zweier zusätzlicher Erweiterungen. Der sehe viel gelassener entgegen als beim ersten Mal. Ich klicke nur einmal am Tag auf die Sendungsverfolgung. Na gut, zwei Mal. Ja ja, aber öfter als drei Mal waren es wirklich nicht.
Drei Tage nach dem Bestellen wird das Paket geliefert. Die Katzen sind schwer begeistert, vermuten sie doch in jedem Paket Katzenfutter oder Spielzeug für sie. Zahllose Enttäuschungen haben es nicht fertig gebracht, sie von diesem ebenso unumstößlichen wie falschen Glauben zu kurieren.
Auch diesmal erfüllen sich die hochgesteckten Erwartungen nicht. Auch eine ganz genaue Inspektion des Kartons ergibt: Bäh! Noch mehr blöde Steine! Aber immerhin ist der leere Karton brauchbar – er wird sofort zum gemeinschaftlichen Schlafplatz erklärt.
Auch ich bin müde und freue mich über meine zusätzlichen 10.000 Klemmsteine und auf morgen, denn es geht endlich mit der eigentlichen Burg weiter und der Graf erhält ein Esszimmer.
Fortsetzung folgt
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Tja, das Bauen der Felswände ist schon eine ziemlich langweilige Angelegenheit.
Freu dich schon auf die Erweiterung mit der Vorburg: Da werden nochmal Felswände gebaut.
Freu dich schon auf die Erweiterung mit der Vorburg: Da werden nochmal Felswände gebaut.
Nachtrag
Ein kleiner Nachtrag: In dem zweiten Paket befand sich auch ein bisschen Werkzeug, das ich gemeinsam mit den Erweiterungen bestellt hatte.
Da ist zum einem ein Kombi-Werkzeug von Mould King. Um wohlfeile 3,95 € erhält man einen Teiletrenner mit Hammer. In meinen Augen ist das Geld beim Fenster hinausgeworfen. Um den Hammer benutzen zu können, muss das Dingelchen zusammengesteckt werden. Das hält aber nicht. Punkt.
Korrektur: Nach Migis Tipp mit der Achse hält das kleine Werkzeug bombenfest. Nochmals danke!
Viel besser ist das Werkzeug-Set von BlueBrixx um 11,95 €.
Der Hammer ist aus einem Stück Metall und hat auch einen Kopf, der auf einer Seite mit Plastik abgedeckt ist.
Dazu kommen eine kleine Kunststoff-Zange und eine Metallpinzette. Beides sehr praktisch, um kleine Teile zu positionieren oder aus fast fertigen Gebäudeteilen zu bergen, wenn sie hineingefallen sind.
Eine Messschablone aus Plastik soll dabei helfen, die Länge von Bauteilen zu bestimmen. Netter Gimmick, aber im Grunde überflüssig. Bis 16 kann ich selbst zählen und größere Teile kann man damit nicht messen.
Ein Teiletrenner rundet das Set ab.
Sowohl bei den Trennern von Mould King wie auch von BlueBrixx kann ich nichts über die Funktionalität sagen. Ich bin nämlich zu dumm, um zu begreifen, wie man die Dinger benutzt...
Da ist zum einem ein Kombi-Werkzeug von Mould King. Um wohlfeile 3,95 € erhält man einen Teiletrenner mit Hammer. In meinen Augen ist das Geld beim Fenster hinausgeworfen. Um den Hammer benutzen zu können, muss das Dingelchen zusammengesteckt werden. Das hält aber nicht. Punkt.
Korrektur: Nach Migis Tipp mit der Achse hält das kleine Werkzeug bombenfest. Nochmals danke!
Viel besser ist das Werkzeug-Set von BlueBrixx um 11,95 €.
Der Hammer ist aus einem Stück Metall und hat auch einen Kopf, der auf einer Seite mit Plastik abgedeckt ist.
Dazu kommen eine kleine Kunststoff-Zange und eine Metallpinzette. Beides sehr praktisch, um kleine Teile zu positionieren oder aus fast fertigen Gebäudeteilen zu bergen, wenn sie hineingefallen sind.
Eine Messschablone aus Plastik soll dabei helfen, die Länge von Bauteilen zu bestimmen. Netter Gimmick, aber im Grunde überflüssig. Bis 16 kann ich selbst zählen und größere Teile kann man damit nicht messen.
Ein Teiletrenner rundet das Set ab.
Sowohl bei den Trennern von Mould King wie auch von BlueBrixx kann ich nichts über die Funktionalität sagen. Ich bin nämlich zu dumm, um zu begreifen, wie man die Dinger benutzt...
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Zuletzt geändert von Cecil am 23. Juni 2024 19:56, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Hab ich schon in der Anleitung gesehen. Es erscheinen mir aber nicht so viele wie bei der Kernburg, weil sie ja viel niedriger sind. Hoffentlich.
Re: Ein Anfänger aus Österreich am Hof des Grafen Blaustein
Beim MouldKing Hammer muss noch ne 2er Achse durchgesteckt werden. Dann hält der 1A.