[Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

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Carlito
Klemmbaustein-Oberguru
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[Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von Carlito »

tldr: Das Set lässt sich mit mehrfach wiederholten Versuchen aufbauen, aber die Klemmkraftunterschiede sind zu stark für die Bautechniken. Der erste Teil auf flex hoses geht recht einfach. Der zweite, goldene Strang wird nerviger, hält aber erstmal. Der Endgegner ist dann der Zusammenbau am Ende. :lol:
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Hier ein paar (Bau-)Eindrücke zu dem Set mit Fokus auf die kritischen Stellen. Wenn ich mich nochmal traue, Fotos von dem Set zu machen, folgen noch welche. Bröselgefahr.
Die Bröselgefahr hat sich bewahrheitet, die verschiedenen Details findet Ihr in den Fotos gegen Ende.

Sockel
Der hohle Unterbau für den Sockel mit 2 3er Steinen als mittige Stütze war mir zuerst etwas suspekt, aber es scheint für die Stabilität des Sockels an sich auszureichen. Aber den Drachen auf den Sockel … - dazu mehr unten.

Körper
Den Hauptteil baut man getrennt aus zwei Strängen mit schwarzen Teilen auf 2 flex hoses und goldenen c-clamps. Da entstehen reichlich Spannungen. In der Anleitung wird die Positionierung als 1:1 Vorlage gezeigt.

Der Schritt mit dem goldenen Strang für den Rücken folgt. Effektiv 2 oder 3 mal habe ich den gebaut, weil die goldenen Teile beim Anbringen und Anpassen wieder aufgebrochen sind. Die Klemmkraft der goldenen 2er 1x2 Klemmen ist einfach zu niedrig - relativ zu anderen bronze-goldenen Teilen und den anderen Farben sowieso.

Kreuzachsen im Rücken
Ich meine in der Rückenkonstruktion ist eine beige 4er Kreuzachse (zum Schwanz hin) etwas zu lang, während die schwarze 3er Kreuzachse etwas zu kurz ist, obwohl die Abstände der schwarzen Rückenmodule auf den flex hoses und die Krümmung passen. Also die beiden vorne und hinten ausgetauscht, aber das funktioniert noch schlechter.

Es liegen 2 schwarze 3er Stangen bei. Diese sind gefühlt zu dünn und klemmen nicht in den Balljoints mit Kreuzachsaufnahme in die sie sollen. Daher können sie zur Definition der Form beim Bau nicht viel beitragen, denn sie rutschen aufgrund der Spannung bzw. Entfernung zu den anschließenden Modulen des Rückens raus. Könnte man also auch weglassen, zumindest wenn die nicht noch später für die Stabilisierung benötigt werden. Ich hab letztlich 2 mal die 3er Achsen verwendet. Es kann sein, dass das später bei der Definition und Stabilisierung der Form ein Fehler war. I don‘t know.

Hals und Folie
Danach steht dann der Hals, die Ummantelung mit der Folie und die Bauchseite an. Das hat sogar mehr Spaß gemacht, als zu erwarten war. Aber es hat sich auch recht lang hingezogen ;-)

Die Folie muss man mit dem Fingernagel der einen Hand (oder vielleicht einer Pinzette) festklemmen, während man mit der anderen Hand die Steine zum Kontern auf der Bauchseite draufsetzt. Sie wird dabei über den Rücken gelegt und in ausgeschnittenen Bereichen mit den „Rückenflossen“ gekontert. Die Ausschnitte für die Noppen der Steine sind eng bemessen, was die Positionierung nicht leichter macht. Es sitzt alles etwas strak, was ein beabsichtigtes Design sein kann, oder doch durch leichte Abweichungen von der Sollkonstruktion bei den Elementen auf den flex hoses verursacht sein mag.

Die Challenge ist die Folie schön bauchig zu bekommen. Oben ist sie fabrikseitig eingeschlitzt, was die Krümmung erleichtertet. Um das optimale Ergebnis mit der Folie zu bekommen, habe ich darauf geachtet, ihre Kante möglichst unter die Lage der Kontersteine zu bekommen. Sie hat bei weiteren Bauschritten eine gewisse Tendenz die Kontersteine zu lösen, da (relativ) zu dick, zu viel Spannung und Haftung der Kontersteine nicht so richtig ausreichend. Zusätzlich habe ich seitlich innen von hinten nach vorne einen Stift geschoben, um sie von innen „auszubeulen“. Da man beim weiteren Bau gegen Ende aber auch irgendwo Druck ausüben muss, ist die Form der Folie latent in Gefahr und hat bei mir gefühlt gerade am Ende etwas gelitten.

Bauch
Die Clips auf der Bauchseite fand ich okay - sicherlich im Vergleich zum Kylindrachen (1921) von LOZ, wo ich die Bauvorschrift mit den gebauten und zu bauenden Teilen nicht zusammenbekommen habe, so dass ich dort das Ergebnis „iterativ aproximieren“ musste. Zurück zu Shenlong: Bei den roten Linien am Bauch sollte man darauf achten, die richtige Anzahl von Elementen eingesetzt zu haben, bevor man die Reste der flex hoses abschneidet. Die flex hoses sind lang genug und der Bau wird „zu mittig“ begonnen, so dass am Ende noch etwas Spiel überbleibt.

Füße, Beine und Schwanz
The proof of the pudding comes towards the end: in den Abschnitten mit den Füßen und dem Schwanz. Die waren recht ärgerlich, da die Klemmkraft der Teile sehr unterschiedlich ist, die Balljoints in den Beinen erfordern sehr viel Kraft, womit der Rücken beim Anbringen gerne auseinandergeht - und der Schwanz hält auch nicht gut.

Ursache in beiden Fällen zu geringe Klemmkraft der bronzegoldenen Teile. Beim Schwanz kommt hinzu, dass die goldene Blatt-„Rückenflosse“ zu unflexibel ist, aber zur Abwechslung tatsächlich strak sitzt und Druck auf den sich nach oben wölbenden Teil des Schwanzes ausübt.

MODs: Ich hab den Schwanz etwas entlastet, indem ich zusätzlich zwei 2x2 Plates verwendet hab, um den Schwanzansatz eine Plateeinheit nach hinten und nach unten zu verschieben.
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Wenn man den goldenen 2x2 round Brick am Ansatz des Schwanzes durch eine (hoffentlich) besser haltende Farbe ersetzen kann, könnte man wahrscheinlich weitere Stabilität gewinnen. Der Ansatz des Schwanzes wird auf einer schiefen Ebene von 2 1x1 Käseecken mit Noppe gehalten. Das ist nicht viel. Man müsste mal probieren, ob man mit einer zusätzlichen 1x2 plate in der oberen Lage und 2 weiteren Käseecken darunter 4 Noppen zur Halterung hinbekommen kann. Das dürfte aber nach Pythagoras eine größere Grundfläche ergeben als 2x2er Reihen von Noppen üblicherweise haben.

Die Balljoints der Beinelemente sind über 2er Kreuzachsen verbunden und zu den Füßen mit O-Ringelement etwas auf Distanz gehalten. Leider sitzen due Kreuzachsen zu den Füßen nicht richtig fest, wie ich beim Fotografieren gemerkt habe, also habe ich die O-Ringe wieder rausgenommen:
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Die Stellung der Beinelemente produziert ggf. etwas Spannung bzw. reduziert die Freiheitsgrade beim Einstellen, wenn sie aufeinander stoßen:
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Den “Konflikt” zwischen goldenem Blatt und Schwanzelement kann man auf dem Bild erahnen ;-)

Da sie zu oft abgefallen sind, hab ich die zweite Reihe Palmenblätter am Kopf wieder weggelassen und die am Ende des Schwanzes gar nicht erst gebaut. Ich hab auch eine extra 2x2 plate zwischen Kopfoberteil und Hals eingebaut, damit die Elemente am Kopf etwas mehr Luft haben. Der sitzt wegen zu wenig Klemmkraft etwas wackelig.

Der Kopf mit reduzierten Blättern:
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Auch der Shenlong und andere Drachen haben auf den Abbildungen, die ich gesehen hab, durchgängige Fransen a la Fuchur aus Momo der unendlichen Geschichte am Körperrand und weniger die geballten „Puschel“, die LOZ ihm am Kopf und Schwanzende gibt. Ich find es ohne die Puschel zumindest harmonischer als die LOZ Version.
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Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... Temple.jpg

Zurück zum Sockel vom Anfang: Am Ende halten die grauen 2x2 Platten mit 2 Noppen, die den Drachen fixieren sollen, nicht auf ihrem goldenen Untergrund. Das mag an der Spannung liegen, die die recht eng stehenden und Beine kreieren und/oder am Gewicht und hohen Schwerpunkt der Drachenfigur. Ich hab übrigens die Viruskugel weggelassen, was die Balance und Kraftverteilung beeinträchtigen mag. Er bricht diese plates beim Befestigen jedenfalls aus dem Sockel und kippt um. Die Figur steht aber ohne Befestigung auf dem Sockel oder anderem Untergrund.

Fazit
Nichts für Anfänger und gute Nerven erforderlich. Die Figur hat definitiv eine Menge Ästhetik (mE gerade in der sanfteren Form ohne Blattpuschel), aber ist bautechnisch eine Herausforderung. Die Klemmkraft von einer Reihe von LOZ Teilen ist leider enttäuschend.
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Zuletzt geändert von Carlito am 1. Januar 2023 12:44, insgesamt 13-mal geändert.
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COLOSSUS
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Re: [Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von COLOSSUS »

Danke für das sehr ausführliche Review. :thumbup:

Klingt ja alles doch nicht so großartig. :-/

Hast Du vielleicht noch 2-3 (Detail)Fotos?
Carlito
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Re: [Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von Carlito »

Ich hab oben ein paar Fotos eingebaut. Beim Fotografieren fiel natürlich einiges auseinander - das hat die Auswahl der Baustellenfotos beeinflusst.

Im Hintergrund seht Ihr übrigens einen der Himmelstempel von Sluban (ohne den “Terrassenvorbau”).
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Noppy_Brick
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Re: [Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von Noppy_Brick »

Super Review, schade für das Set. Klarer Fall von gut gedacht, schlecht gemacht? Aussehen tut's ja schon ganz cool und die Idee mit der Folie ist auch recht charmant. Blöd, wenn es dann nicht so hinhaut, wie gewollt.
Legt dir das Leben Steine in den Weg,
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BumBum
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Re: [Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von BumBum »

Wenigstens entschädigt das fertige Produkt doch ein wenig für den Ärger beim Bau, schaut es da dann doch wirklich gut aus.
Aber ja, auch ich hatte bei Loz ab und an schon gedacht da ginge qualitatitv noch etwas - gerade die Balljoints sind oft sehr locker.
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Noppy_Brick
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Re: [Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von Noppy_Brick »

Off-topic
Carlito hat geschrieben: 28. Dezember 2022 14:40Fuchur aus Momo
Übrigens: Fuchur ist aus Die unendliche Geschichte - bei Momo gibt's keine Drachen ;) aber egal! Hauptsache Michael Ende :lol: :drink2:
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Carlito
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Re: [Mini] LOZ 1928 - Shenlong (Baureview)

Beitrag von Carlito »

Oha, da hast Du natürlich recht!
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