Wobei: Elven Tavern? Da wo die Hochelben abends zum Zechen hingehen, um anschließend angedüdelt nach Hause zu wanken und im Art-Deco-Schnitzbett ihren Rausch auszuschlafen? Ich weiß ja nicht ...
Aber gut, nehmen wir mal an dass es in Rivendell sowas gab und wir es nur bisher einfach nicht wahrgenommen haben. Und wer weiß, Legolas war ja laut Film ziemlich trinkfest, vielleicht geht es in elfischen Tavernen einfach immer nur gesittet zu.
Erstmal ein paar Bilder vom fertigen Set: Die gedruckte Bauanleitung ist gut gemacht. Da ich zuletzt ein paar Funwhole-Sets gebaut hatte, habe ich jetzt jedoch schmerzlich die Angabe der Noppenzahl bei Plates und Fliesen vermisst - aber das ist verwöhntes Klagen auf hohem Niveau.
Die Bauerfahrung war ganz überwiegend gut, hat Spaß gemacht. Klemmkraft völlig ausreichend. Keine Fehlteile (es gibt sogar von ganz vielen Teilen genau ein zusätzliches Ersatzteil), ein kleiner Fehlguss, zweimal ganz leichte Farbabweichungen bei weißen und hellgrünen Teilen. Ein Teil als Fehlfarbe, war aber nur ein Kleinteil.
Leider gibt es keine Drucke, sondern es liegt ein kleiner Stickerbogen bei. Hab ich komplett weggelassen. Interessant fand ich die Sticker, die eigentlich auf das Segel des kleinen Bootes geklebt werden sollen. Darauf ist ein gekrönter Doppeladler abgebildet.
Gekrönter Doppeladler im Elfenreich? Ist vermutlich die russische Vorstellung von Rivendell

Die ersten Bauabschnitte bauen den Felsuntergrund und das Fundament. Das macht genau so viel Spaß wie Felsen und Fundamente halt immer machen, ich muss aber sagen dass nach meinem Blaustein-Felsentrauma dieses hier mal eher positive Erfahrung war. Alles passt ohne Gefrickel ineinander.
Den Bau des Gebäudes fand ich total interessant, von der Konstruktion her. An manchen Stellen ist die Reihenfolge der Bauschritte ein bisschen ungünstig, aber das merkt man schnell und kann selbst umplanen.
Das Dach - tja, das Dach. Sieht wirklich gut aus, die Konstruktion fand ich sehr spannend, aber das ist an manchen Stellen schon wirklich frickelig und schwierig und fragil. Und wenn's in spätem Stadium mal beim Zusammenbau bricht, ist es schon nicht so ganz einfach, das Ganze wieder zusammenzusetzen. Geduld und Fingerspitzengefühl sind hier vonnöten.
Total positiv überrascht hat mich der Bau der drei Bäume. Die sind zwar nur relativ lose mit der Bodenplatte verbunden und wackeln beim Bewegen des Sets, aber der Bau war absolut nicht langweilig. Alle drei sind ganz unterschiedlich entworfen, in sich gut stabil, und sehen auch noch gut aus - mitleidig lege ich an dieser Stelle eine Gedenkminute für alle Käufer des aktuellen Lego-Auenland-Sets ein

Zuletzt wird der Pavillon gebaut. Entgegen meiner Befürchtungen ist er auch beim Bau durchaus stabil, besteht aber gefühlt fast nur aus Kleinteilen die einem alle naslang aus den Händen flutschen. Am Ende einmal tief durchatmen

Mein Fazit: Aus meiner Sicht ein lohnendes Set, macht Spaß beim Bau und sieht fertig sehr gut aus. Bin sehr gespannt auf die folgenden Sets.