[Review] Bluebrixx Special 107505 - Burg Blaustein: Münzturm
Verfasst: 2. November 2024 20:13
Ein prägender Anbau
Endlich ist es geschafft: Die jüngste Erweiterung der Blaustein ist angebaut. Eine vergnügliche aber zum Ende hin auch langwierige Bauzeit liegt hinter mir.
Der Bau
Geliefert wird seitens Bluebrixx wie üblich bei den Specials in einem schmucklosen braunen Karton. Lediglich ein Aufkleber gibt eine Vorschau auf den Inhalt. Der Karton selbst ist diesmal zu gut 4/5 gefüllt. Wie bei der Burg mittlerweile Standard, sind auch diesmal wieder die Steine nach Bauabschnitten sortiert. Insgesamt 8 größere ZIP-Tüten sind es diesmal, welche wiederum die kleineren geschweißten Tütchen beinhalten. Vorneweg: Auch wenn das mit den sortierten Bauabschnitten eine sehr schöne Idee ist, mangelt es bei Bluebrixx hier an der Umsetzung. An mindestens zwei Stellen fehlen bestimmte Teile in den ersten Bauabschnitten, deren Tüten erst zwei Bauabschnitte weiter auftauchen. Das betraf vor allem die 1x1 Round Plates in dark brown, welche erst viel später als einzelne sortierte Tüte auftauchen sowie den Gussrahmen mit Werkzeug. Man muss also zwar nicht alles wild öffnen, aber wenn man das Gefühl hat, es fehlt etwas, lohnt sich ein Blick in die anderen Tüten. Ansonsten kann ich grundsätzlich sagen, dass bei mir zum Schluss keine Teile fehlten – wobei man aber auch immer wieder auf den Teilevorrat aus den vorigen Erweiterungen angewiesen ist. Wer diesen stets gut sortiert weggepackt hat, lebt beim Bau deutlich entspannter. Und wäre die ungenaue Bauabschnittssortierung nicht schon kurios genug, steckt in Beutel 8 neben den vielen zugehörigen Tüten auch eine mit der Nummer 9, welche ich zum Schluss aber nicht benötigt habe.
Die Teile sind nach meiner Durchsicht der Teilenummern alle von Gobricks und weisen eine dementsprechend gute Qualität bei der Klemmkraft und der Farbtreue auf. Da ich noch die originale Grundversion der Burg ohne Gobricks besitze und im weiteren Bau auch solche Teile mitnutzen muss, fällt der qualitative Unterschied deutlich auf. Neben Farbabweichungen sind bereits erste Stressmarken bei manchen Klemmen zu erkennen. Außerdem gab es wohl anfangs Probleme mit einem leicht größeren Durchmesser der Noppen bei gewissen Plates. So weisen viele Round Bricks und Round Plates aus dem alten Palisadenbau deutliche Stressmarken an der Unterseite auf. Das führt bei manchen Teilen zu deutlichen Problemen bei der Klemmkraft, da diese nicht mehr gut auf den neuen Teilen halten. Insgesamt hielt sich dieses Ärgernis aber in Grenzen. Besonders hervorheben möchte ich noch die Metallic Gold und Metallic Silber Teile, welche extra verpackt für die Darstellung der Münzen genutzt werden. Zudem werden für Teile aus Gusseisen extra Steine in Pearl Dark Grey verwendet.
Die Anleitung ist nur als PDF-Datei als Download verfügbar. Grundsätzlich lässt sich nach ihr gut bauen, Farben, die schwierig zu unterscheiden sind – wie dark brown – werden extra beschriftet. An ein paar Stellen leistet sich die Anleitung aber dennoch Schnitzer, wenn aus der Bauperspektive nicht sofort klar ist, wo welche Teile verbaut werden sollen. Da musste ich zweimal ernsthaft überlegen und genauer hinschauen. Am Ende war es dann nachvollziehbar. Hier fehlt es an solchen Stellen an ergänzenden Baufenstern, die den Bauschritt detaillierter darstellen.
Bevor man allerdings mit dem eigentlichen Bau beginnen kann, ist Abriss angesagt. Schließlich wird die Palisade komplett rückgebaut und der Vorplatz planiert. Dabei wird der Holzturm, das obere Geschoss des Wirtschaftsgebäudes sowie das hölzerne Torhaus als Ganzes erhalten. Insgesamt dauerte der Rückbau bei mir etwa drei Stunden. Da teilweise auch der Felsbau rückgebaut wird, kann es da etwas knifflig werden, besonders, wenn man einen Technik-Pin entfernen soll.
Während der Turm und das Obergeschoss sich noch leicht entfernen lassen, ist das Torhaus etwas schwieriger, da es ohne Grundplatte keinen Unterbau mehr besitzt und der untere Teil zwangsläufig in seine Einzelteile zerfällt. Man sollte sich trotzdem die Mühe machen, es so weit es geht zu erhalten, da es später 1 zu 1 wieder auf eine neue Platte gesetzt wird. Das Dach darf man übrigens getrost in seine Einzelteile zerlegen. Dieses wird nochmal extra mit einem neuen Unterbau aufgebaut, der deutlich stabiler ist, als die Stangenlösung. Die Zugbrücke wird aus meiner Sicht nach Anleitung unnötig in Einzelteile zerlegt, da sie später identisch wieder aufgebaut wird. Es müssen lediglich die 1x1 Round Fliese und Round Brick entfernt werden, die als Holzattrappen dienen.
Am Dach des Wirtschaftsgebäudes wird ebenfalls ein Teil abgerissen und die Fläche später an die neue Umgebung angepasst bzw. begradigt. Ebenso werden an der Rampe am Übergang und neben dem Steintor die Zinnen Teile entfernt, um Platz für den späteren Umbau zu schaffen. Ansonsten erfolgt der Abriss der Palisaden und der Abriss mancher Fliesen vom Boden sowie Teile der Felsen in Fleißarbeit. Nach 69 Bauschritten ist es schließlich geschafft.
Der Aufbau beginnt dann zunächst mit dem Umbau der Rampe für den neuen Übergang zur Zugbrücke, da sich die Höhe durch den geänderten Ansatz der Zugbrücke etwas geändert hat.
Danach erfolgt der Bau des neuen Torhauses. Wobei – eigentlich baut man hier eine Baustelle: Der Torbogen wird mit Gerüst dargestellt und oberhalb ist noch alles unfertig. Ein Kran auf dem Maueransatz deutet die weitere Bautätigkeit an.
Direkt im Anschluss wird der erste Palisadenanschluss gebaut, der sich an dem Bergrücken schmiegt. Zunächst ist der Anbau etwas wobbelig, hält aber am Schluss grundsätzlich gut.
Der Unterbau des Wirtschaftsgebäude wird eigentlich fast identisch wieder aufgebaut, lediglich der Stellplatz wird verschoben.
Es folgt nun endlich der Bau des neuen Münzturms. Begonnen wird natürlich mit dem Fundament, danach werden zunächst die Mauern für das neue Tor hochgezogen und ein neuer Wehrgang vom alten Haupttor zum Münzturm aufgebaut.
Nun wird die Münzprägewerkstatt samt Ofen und Möbeln sowie der Pulverkammer nebenan gebaut. Um später noch das Innere des Gebäudes einsehen zu können, wird ein Klappmechanismus in der Mauer eingebaut. Interessant ist beim Bau die Gewölbegestaltung der Decke. Details, die man später kaum noch sieht, aber nicht missen will und teilweise mit Einzelnoppen-Bautechniken gelöst werden. Generell gilt bei dem Bau der Mauern für den Turm: Aufgrund der ungewöhnlichen Winkel werden hier zum Teil sehr interessante Bautechniken angewandt, um die Mauerteile zusammenzufügen.
Im Anschluss erfolgt zunächst die Fertigstellung des Wehrgangs, bevor in den weiteren Schritten der Bau der modular abnehmbaren Wehrgänge über dem neuen Tor durchgeführt wird.
Ist dies geschafft, wird das nächste modulare Geschoss des Münzturms gebaut: Die Ritterkammer. Hier fließen viele Details auf engsten Raum ein. Neben gebrickten Möbeln, wie einen Tisch mit Stuhl, lassen sich ein Bett (mit Maus), ein Kachelofen mit Innenleben sowie ein Waffenständer mit Rüstzeug finden. Gekrönt wird das Zimmer mit einem Gewölbe, das sich in zwei Teilen abnehmen lässt, um später noch das Innere des Zimmers gut erreichen zu können. Auch ein Teil der Wand soll später relativ leicht abnehmbar sein.
Es folgt der Bau der Geschützplattform mit Lastenkran und Kanone. Der Bau ist aufgrund der unterschiedlichen Winkel rechtinteressant, aber nicht immer stabil. Zum Schluss ist die Platte an einer Ecke immer noch etwas labil und ein Anbau kann bei unachtsamer Berührung leicht abfallen. Insgesamt verzieht sich die Plattform etwas und liegt nicht plan auf.
Nach dem spannenden Bau wird nun das Dach des Wirtschaftsgebäudes angepasst und das Ganze auf dem neuen Stellplatz aufgesetzt. Das Bauniveau wird wieder deutlich entspannter und es wird der zweite Palisadenanschluss gebaut. Diese steht etwas stabiler, als der erste und besitzt durch Klipse die Möglichkeit des Winkelanschlusses.
Bevor nun der Rest der Palisaden gebaut wird, wird zuerst der alte Geheimgang durch Blätterzeug versteckt. Danach folgt der Bau des neuen Fundaments für den Holzturm und im Anschluss der Bau der einzelnen Palisadenteile. Deren Bau ist etwas repetiv, auch wenn sie nicht immer identisch sind. Der Abschluss bildet der Bau des neuen Fundaments für das Holztorhaus.
Das fertige Modell
Hat man wie ich die Bauabschnitte zeitlich gut eingeteilt, ist man nach etwa einer Woche mit dem Bau durch und wird mit einer wahrlich prächtigen Ansicht belohnt.
Der genaue Verlauf und Aufbau der Palisade lässt etwas Spielraum zu. Das neu aufgebaute Torhaus und der hölzerne Wachturm schmiegen sich gut ein.
Wie bisher auch führt der Weg zunächst über die Rampe. Hier stößt man sich dann unweigerlich an dem Durchgang im neuen Torhaus den Kopf am Gerüst. Dabei kann man schon mal leicht das recht auffällig unauffällige Gebüsch übersehen, hinter dem sich natürlich nichts verbirgt.
Das Wirtschaftsgebäude pastt gut an seinem neuen Platz, engt aber das Sichtfeld in den Hof stark ein.
Der neue Münzturm ist prächtig anzusehen. Allerdings fallen auf dem zweiten Blick dann aber doch etliche Lücken in der Mauer in den Ecken auf. Hier stößt die Bautechnik für die unüblichen Winkeln an ihre Grenzen. Mit etwas Drücken und Quetschen kann man sicherlich die Passgenauigkeit erhöhen, allerdings muss man schon vorsichtig agieren, da der Abschluss der Ecken großteils nur mit aufgesetzten Panels gebildet werden, welche bei unachtsamen Manövern gerne mal abfallen. Grundsätzlich gefällt mir die Gestaltung des Turms aber sehr gut.
Auch der neue Wehrgang sieht mit seinen Konsolen ebenfalls recht schick aus.
Die Geschützplattform bietet neben der altertümlichen Kanone auch einen Lastenkran für das Schwarzpulver, wobei ich mich fragen, wie er oben entladen werden soll, da er nicht ganz bis zur obersten Plattform hochgezogen werden kann.
Die inneren Werte
Kommen wir nun zur Innenansicht. Das Dach des Wehrgangs über dem Tor lässt sich in zwei Teilen abnehmen. Die Geschützplattform kann als Ganzes abgenommen werden. Die Platte an sich krümmt sich leider etwas , sodass man beim Aufsetzen ein wenig drücken muss, damit möglichst keine hässlichen Lücken entstehen. Zudem nervt beim Auf- oder Abnehmen eine runter geführte Ecke, welche gerne mal abfällt.
Das Ritterzimmer bietet einige nette Details, welche sich durch das Abnehmen des Gewölbes und eines Mauerteils gut präsentieren lassen. Das Abzupfen der Mauer kann etwas fitzelig sein, funktioniert aber grundsätzlich ganz gut.
Die Münzprägewerkstatt, welche dem Turm den Namen gibt, ist ebenfalls sehr detailliert eingerichtet und besitzt auch eine Gewölbedecke. Ein Detail, was man später kaum noch sieht, aber trotzdem beim Bau gefällt.
Der Gang direkt über dem Tor ist eher zweckmäßig eingerichtet.
Das Tor selbst wiederum ist recht stabil gebrickt und kann bestimmt gut so manchen Angriff widerstehen.
Fazit
Es ist mal wieder geschafft. Eine paar schöne Baustunden liegen hinter mir. Insgesamt bin ich mit dem Münzturm zufrieden. Persönlich bräuchte ich allerdings den ganzen Palisadenbau nicht. Für die Vollständigkeit des Reviews habe ich mich natürlich trotzdem daran gesetzt, wer aber nur den Turm umsetzen möchte, kann sich die restlichen Bauschritte schenken.
An der Qualität der Steine der Erweiterung habe ich nichts zu bemängeln. Im Gegenteil treten nun die Schwächen der ersten Charge bei der Grundburg nun immer deutlicher zu Tage. Das trübte mein Bauerlebnis mit Stressmarkern und schwacher Klemmkraft mancher Teile leider etwas. Trotzdem lässt sich auch weiterhin mit allen gelieferten Teilen, auch aus den vorigen Erweiterungen, die Burg gut weiterbauen. Gefehlt hat bisher nichts. Für Verwirrung und Frust sorgten nur vermeintliche Fehlteile, die sich aber in den Tüten der nachfolgenden Bauabschnitte auffinden ließen.
Die Qualität der Bautechniken ist etwas schwankend. Mir gefällt zwar grundsätzlich die Herausforderung des Baus mit den ungewöhnlichen Winkeln am Turm, allerdings bekam ich es nicht hin, dies möglichst lükenfrei abzuschließen. Schaut man genauer hin, fallen zumindest auf dem zweiten Blick die Lücken an den Ecken im Erdgeschoss sowie unter der Geschützplattform auf. Bei der Plattform könnte es helfen, wenn man hier etwas umbaut und sie auf mehr Noppen aufsetzen ließe. So wölbt sie sich leider etwas. Etwas Unschön ist auch der Abstand zwischen Mauer und dem Obergeschoss am Wirtschaftsgebäude, wobei das nur aus bestimmten Blickwinkeln negativ auffällt.
Mängel traten bei mir sonst bei der Funktion der Klappmauer auf, die beim Münzprägeraum gebaut wird. Normalerweise sollte man sie leicht auf- und zuklappen können, um das Innere preisgeben zu können. Auf geht bei mir noch ganz gut, allerdings kann ich die Mauer nicht mehr so leicht zuklappen. Regelmäßig muss ich sie abreißen und neu aufsetzen. Irgendwo passt es nicht mehr, weil sie anscheinend aufgeklappt leicht schief hängt.
Ansonsten glänzt die Erweiterung mit vielen netten Details. Nicht nur bei der Einrichtung, sondern auch bei Dingen wie den Russflecken am oberen Wehrkranz des Turms durch den Schornstein des Kamins aus dem Ritterzimmer.
Deswegen kann ich die Erweiterung grundsätzlich jedem empfehlen, der dem Holz auf der Burg Adé sagen möchte, um einen imposanten Steinbau zu erhalten. Nicht nur der Anblick entschädigt so manchen Mangel, auch der Weg dorthin ist großteils abwechslungsreich und beschert so manches Aha-Erlebnis.
Endlich ist es geschafft: Die jüngste Erweiterung der Blaustein ist angebaut. Eine vergnügliche aber zum Ende hin auch langwierige Bauzeit liegt hinter mir.
Der Bau
Geliefert wird seitens Bluebrixx wie üblich bei den Specials in einem schmucklosen braunen Karton. Lediglich ein Aufkleber gibt eine Vorschau auf den Inhalt. Der Karton selbst ist diesmal zu gut 4/5 gefüllt. Wie bei der Burg mittlerweile Standard, sind auch diesmal wieder die Steine nach Bauabschnitten sortiert. Insgesamt 8 größere ZIP-Tüten sind es diesmal, welche wiederum die kleineren geschweißten Tütchen beinhalten. Vorneweg: Auch wenn das mit den sortierten Bauabschnitten eine sehr schöne Idee ist, mangelt es bei Bluebrixx hier an der Umsetzung. An mindestens zwei Stellen fehlen bestimmte Teile in den ersten Bauabschnitten, deren Tüten erst zwei Bauabschnitte weiter auftauchen. Das betraf vor allem die 1x1 Round Plates in dark brown, welche erst viel später als einzelne sortierte Tüte auftauchen sowie den Gussrahmen mit Werkzeug. Man muss also zwar nicht alles wild öffnen, aber wenn man das Gefühl hat, es fehlt etwas, lohnt sich ein Blick in die anderen Tüten. Ansonsten kann ich grundsätzlich sagen, dass bei mir zum Schluss keine Teile fehlten – wobei man aber auch immer wieder auf den Teilevorrat aus den vorigen Erweiterungen angewiesen ist. Wer diesen stets gut sortiert weggepackt hat, lebt beim Bau deutlich entspannter. Und wäre die ungenaue Bauabschnittssortierung nicht schon kurios genug, steckt in Beutel 8 neben den vielen zugehörigen Tüten auch eine mit der Nummer 9, welche ich zum Schluss aber nicht benötigt habe.
Die Teile sind nach meiner Durchsicht der Teilenummern alle von Gobricks und weisen eine dementsprechend gute Qualität bei der Klemmkraft und der Farbtreue auf. Da ich noch die originale Grundversion der Burg ohne Gobricks besitze und im weiteren Bau auch solche Teile mitnutzen muss, fällt der qualitative Unterschied deutlich auf. Neben Farbabweichungen sind bereits erste Stressmarken bei manchen Klemmen zu erkennen. Außerdem gab es wohl anfangs Probleme mit einem leicht größeren Durchmesser der Noppen bei gewissen Plates. So weisen viele Round Bricks und Round Plates aus dem alten Palisadenbau deutliche Stressmarken an der Unterseite auf. Das führt bei manchen Teilen zu deutlichen Problemen bei der Klemmkraft, da diese nicht mehr gut auf den neuen Teilen halten. Insgesamt hielt sich dieses Ärgernis aber in Grenzen. Besonders hervorheben möchte ich noch die Metallic Gold und Metallic Silber Teile, welche extra verpackt für die Darstellung der Münzen genutzt werden. Zudem werden für Teile aus Gusseisen extra Steine in Pearl Dark Grey verwendet.
Die Anleitung ist nur als PDF-Datei als Download verfügbar. Grundsätzlich lässt sich nach ihr gut bauen, Farben, die schwierig zu unterscheiden sind – wie dark brown – werden extra beschriftet. An ein paar Stellen leistet sich die Anleitung aber dennoch Schnitzer, wenn aus der Bauperspektive nicht sofort klar ist, wo welche Teile verbaut werden sollen. Da musste ich zweimal ernsthaft überlegen und genauer hinschauen. Am Ende war es dann nachvollziehbar. Hier fehlt es an solchen Stellen an ergänzenden Baufenstern, die den Bauschritt detaillierter darstellen.
Bevor man allerdings mit dem eigentlichen Bau beginnen kann, ist Abriss angesagt. Schließlich wird die Palisade komplett rückgebaut und der Vorplatz planiert. Dabei wird der Holzturm, das obere Geschoss des Wirtschaftsgebäudes sowie das hölzerne Torhaus als Ganzes erhalten. Insgesamt dauerte der Rückbau bei mir etwa drei Stunden. Da teilweise auch der Felsbau rückgebaut wird, kann es da etwas knifflig werden, besonders, wenn man einen Technik-Pin entfernen soll.
Während der Turm und das Obergeschoss sich noch leicht entfernen lassen, ist das Torhaus etwas schwieriger, da es ohne Grundplatte keinen Unterbau mehr besitzt und der untere Teil zwangsläufig in seine Einzelteile zerfällt. Man sollte sich trotzdem die Mühe machen, es so weit es geht zu erhalten, da es später 1 zu 1 wieder auf eine neue Platte gesetzt wird. Das Dach darf man übrigens getrost in seine Einzelteile zerlegen. Dieses wird nochmal extra mit einem neuen Unterbau aufgebaut, der deutlich stabiler ist, als die Stangenlösung. Die Zugbrücke wird aus meiner Sicht nach Anleitung unnötig in Einzelteile zerlegt, da sie später identisch wieder aufgebaut wird. Es müssen lediglich die 1x1 Round Fliese und Round Brick entfernt werden, die als Holzattrappen dienen.
Am Dach des Wirtschaftsgebäudes wird ebenfalls ein Teil abgerissen und die Fläche später an die neue Umgebung angepasst bzw. begradigt. Ebenso werden an der Rampe am Übergang und neben dem Steintor die Zinnen Teile entfernt, um Platz für den späteren Umbau zu schaffen. Ansonsten erfolgt der Abriss der Palisaden und der Abriss mancher Fliesen vom Boden sowie Teile der Felsen in Fleißarbeit. Nach 69 Bauschritten ist es schließlich geschafft.
Der Aufbau beginnt dann zunächst mit dem Umbau der Rampe für den neuen Übergang zur Zugbrücke, da sich die Höhe durch den geänderten Ansatz der Zugbrücke etwas geändert hat.
Danach erfolgt der Bau des neuen Torhauses. Wobei – eigentlich baut man hier eine Baustelle: Der Torbogen wird mit Gerüst dargestellt und oberhalb ist noch alles unfertig. Ein Kran auf dem Maueransatz deutet die weitere Bautätigkeit an.
Direkt im Anschluss wird der erste Palisadenanschluss gebaut, der sich an dem Bergrücken schmiegt. Zunächst ist der Anbau etwas wobbelig, hält aber am Schluss grundsätzlich gut.
Der Unterbau des Wirtschaftsgebäude wird eigentlich fast identisch wieder aufgebaut, lediglich der Stellplatz wird verschoben.
Es folgt nun endlich der Bau des neuen Münzturms. Begonnen wird natürlich mit dem Fundament, danach werden zunächst die Mauern für das neue Tor hochgezogen und ein neuer Wehrgang vom alten Haupttor zum Münzturm aufgebaut.
Nun wird die Münzprägewerkstatt samt Ofen und Möbeln sowie der Pulverkammer nebenan gebaut. Um später noch das Innere des Gebäudes einsehen zu können, wird ein Klappmechanismus in der Mauer eingebaut. Interessant ist beim Bau die Gewölbegestaltung der Decke. Details, die man später kaum noch sieht, aber nicht missen will und teilweise mit Einzelnoppen-Bautechniken gelöst werden. Generell gilt bei dem Bau der Mauern für den Turm: Aufgrund der ungewöhnlichen Winkel werden hier zum Teil sehr interessante Bautechniken angewandt, um die Mauerteile zusammenzufügen.
Im Anschluss erfolgt zunächst die Fertigstellung des Wehrgangs, bevor in den weiteren Schritten der Bau der modular abnehmbaren Wehrgänge über dem neuen Tor durchgeführt wird.
Ist dies geschafft, wird das nächste modulare Geschoss des Münzturms gebaut: Die Ritterkammer. Hier fließen viele Details auf engsten Raum ein. Neben gebrickten Möbeln, wie einen Tisch mit Stuhl, lassen sich ein Bett (mit Maus), ein Kachelofen mit Innenleben sowie ein Waffenständer mit Rüstzeug finden. Gekrönt wird das Zimmer mit einem Gewölbe, das sich in zwei Teilen abnehmen lässt, um später noch das Innere des Zimmers gut erreichen zu können. Auch ein Teil der Wand soll später relativ leicht abnehmbar sein.
Es folgt der Bau der Geschützplattform mit Lastenkran und Kanone. Der Bau ist aufgrund der unterschiedlichen Winkel rechtinteressant, aber nicht immer stabil. Zum Schluss ist die Platte an einer Ecke immer noch etwas labil und ein Anbau kann bei unachtsamer Berührung leicht abfallen. Insgesamt verzieht sich die Plattform etwas und liegt nicht plan auf.
Nach dem spannenden Bau wird nun das Dach des Wirtschaftsgebäudes angepasst und das Ganze auf dem neuen Stellplatz aufgesetzt. Das Bauniveau wird wieder deutlich entspannter und es wird der zweite Palisadenanschluss gebaut. Diese steht etwas stabiler, als der erste und besitzt durch Klipse die Möglichkeit des Winkelanschlusses.
Bevor nun der Rest der Palisaden gebaut wird, wird zuerst der alte Geheimgang durch Blätterzeug versteckt. Danach folgt der Bau des neuen Fundaments für den Holzturm und im Anschluss der Bau der einzelnen Palisadenteile. Deren Bau ist etwas repetiv, auch wenn sie nicht immer identisch sind. Der Abschluss bildet der Bau des neuen Fundaments für das Holztorhaus.
Das fertige Modell
Hat man wie ich die Bauabschnitte zeitlich gut eingeteilt, ist man nach etwa einer Woche mit dem Bau durch und wird mit einer wahrlich prächtigen Ansicht belohnt.
Der genaue Verlauf und Aufbau der Palisade lässt etwas Spielraum zu. Das neu aufgebaute Torhaus und der hölzerne Wachturm schmiegen sich gut ein.
Wie bisher auch führt der Weg zunächst über die Rampe. Hier stößt man sich dann unweigerlich an dem Durchgang im neuen Torhaus den Kopf am Gerüst. Dabei kann man schon mal leicht das recht auffällig unauffällige Gebüsch übersehen, hinter dem sich natürlich nichts verbirgt.
Das Wirtschaftsgebäude pastt gut an seinem neuen Platz, engt aber das Sichtfeld in den Hof stark ein.
Der neue Münzturm ist prächtig anzusehen. Allerdings fallen auf dem zweiten Blick dann aber doch etliche Lücken in der Mauer in den Ecken auf. Hier stößt die Bautechnik für die unüblichen Winkeln an ihre Grenzen. Mit etwas Drücken und Quetschen kann man sicherlich die Passgenauigkeit erhöhen, allerdings muss man schon vorsichtig agieren, da der Abschluss der Ecken großteils nur mit aufgesetzten Panels gebildet werden, welche bei unachtsamen Manövern gerne mal abfallen. Grundsätzlich gefällt mir die Gestaltung des Turms aber sehr gut.
Auch der neue Wehrgang sieht mit seinen Konsolen ebenfalls recht schick aus.
Die Geschützplattform bietet neben der altertümlichen Kanone auch einen Lastenkran für das Schwarzpulver, wobei ich mich fragen, wie er oben entladen werden soll, da er nicht ganz bis zur obersten Plattform hochgezogen werden kann.
Die inneren Werte
Kommen wir nun zur Innenansicht. Das Dach des Wehrgangs über dem Tor lässt sich in zwei Teilen abnehmen. Die Geschützplattform kann als Ganzes abgenommen werden. Die Platte an sich krümmt sich leider etwas , sodass man beim Aufsetzen ein wenig drücken muss, damit möglichst keine hässlichen Lücken entstehen. Zudem nervt beim Auf- oder Abnehmen eine runter geführte Ecke, welche gerne mal abfällt.
Das Ritterzimmer bietet einige nette Details, welche sich durch das Abnehmen des Gewölbes und eines Mauerteils gut präsentieren lassen. Das Abzupfen der Mauer kann etwas fitzelig sein, funktioniert aber grundsätzlich ganz gut.
Die Münzprägewerkstatt, welche dem Turm den Namen gibt, ist ebenfalls sehr detailliert eingerichtet und besitzt auch eine Gewölbedecke. Ein Detail, was man später kaum noch sieht, aber trotzdem beim Bau gefällt.
Der Gang direkt über dem Tor ist eher zweckmäßig eingerichtet.
Das Tor selbst wiederum ist recht stabil gebrickt und kann bestimmt gut so manchen Angriff widerstehen.
Fazit
Es ist mal wieder geschafft. Eine paar schöne Baustunden liegen hinter mir. Insgesamt bin ich mit dem Münzturm zufrieden. Persönlich bräuchte ich allerdings den ganzen Palisadenbau nicht. Für die Vollständigkeit des Reviews habe ich mich natürlich trotzdem daran gesetzt, wer aber nur den Turm umsetzen möchte, kann sich die restlichen Bauschritte schenken.
An der Qualität der Steine der Erweiterung habe ich nichts zu bemängeln. Im Gegenteil treten nun die Schwächen der ersten Charge bei der Grundburg nun immer deutlicher zu Tage. Das trübte mein Bauerlebnis mit Stressmarkern und schwacher Klemmkraft mancher Teile leider etwas. Trotzdem lässt sich auch weiterhin mit allen gelieferten Teilen, auch aus den vorigen Erweiterungen, die Burg gut weiterbauen. Gefehlt hat bisher nichts. Für Verwirrung und Frust sorgten nur vermeintliche Fehlteile, die sich aber in den Tüten der nachfolgenden Bauabschnitte auffinden ließen.
Die Qualität der Bautechniken ist etwas schwankend. Mir gefällt zwar grundsätzlich die Herausforderung des Baus mit den ungewöhnlichen Winkeln am Turm, allerdings bekam ich es nicht hin, dies möglichst lükenfrei abzuschließen. Schaut man genauer hin, fallen zumindest auf dem zweiten Blick die Lücken an den Ecken im Erdgeschoss sowie unter der Geschützplattform auf. Bei der Plattform könnte es helfen, wenn man hier etwas umbaut und sie auf mehr Noppen aufsetzen ließe. So wölbt sie sich leider etwas. Etwas Unschön ist auch der Abstand zwischen Mauer und dem Obergeschoss am Wirtschaftsgebäude, wobei das nur aus bestimmten Blickwinkeln negativ auffällt.
Mängel traten bei mir sonst bei der Funktion der Klappmauer auf, die beim Münzprägeraum gebaut wird. Normalerweise sollte man sie leicht auf- und zuklappen können, um das Innere preisgeben zu können. Auf geht bei mir noch ganz gut, allerdings kann ich die Mauer nicht mehr so leicht zuklappen. Regelmäßig muss ich sie abreißen und neu aufsetzen. Irgendwo passt es nicht mehr, weil sie anscheinend aufgeklappt leicht schief hängt.
Ansonsten glänzt die Erweiterung mit vielen netten Details. Nicht nur bei der Einrichtung, sondern auch bei Dingen wie den Russflecken am oberen Wehrkranz des Turms durch den Schornstein des Kamins aus dem Ritterzimmer.
Deswegen kann ich die Erweiterung grundsätzlich jedem empfehlen, der dem Holz auf der Burg Adé sagen möchte, um einen imposanten Steinbau zu erhalten. Nicht nur der Anblick entschädigt so manchen Mangel, auch der Weg dorthin ist großteils abwechslungsreich und beschert so manches Aha-Erlebnis.