Hintergrundinformationen zur Bauweise historischer chinesischer Gebäude
Verfasst: 13. Februar 2022 15:49
@Steinalt Besonders spannend für Dich, wenn Du es nicht schon kennst.
Anregungen:
Gestern bin ich über einen interessanten Beitrag von arte zur verbotenen Stadt in Peking gestolpert. Die Geschichte des Baus wird beschrieben wie auch die Techniken, die beim Bau aus Holz Anwendung fanden (bzw. für die Erhaltung und Restaurierung wiederentdeckt werden müssen). Teaser: am Ende gibt es ein augenöffnendes Experiment zur Stabilität der Bauweise.
Als Anregung können auch die Detailaufnahmen von Elementen der Gebäude dienen, z.B. Säulen, Deckenfliesen, Wände, Fenster.
Erkenntnisse:
Für mich in diesem Kontext neu und sehr spannend war die Konstruktion der Gebäude aus modularen Einheiten. Diese können vervielfacht werden, womit man die Größe einfach skalieren kann. Die Säulen stehen dabei einfach auf einem Fundamentblock, Querbalken zwischen den Stäulen stabilisieren notwendigerweise das Konstrukt und - wichtig - es gibt zwischen den übereinander laufenden Querbalken ein ineinander geschachteltes System aus Holzklammern, die das sehr schwere Dach oberhalb der Querbalken stützen und halten. Diese Klammern erscheinen außen als die vielfach verzahnten, bunten Holzstrukturen unter dem Dach, die einen beim Bau aus (vielen kleinen) Klemmbaustein- Dekoelementen zur Verzweiflung treiben können.
Die chinesische Holz-Bauweise setzt nämlich auf Verzahnung und Spiel im Zusammenhalt, was eine gewisse Flexibilität des Gesamtkonstruktes erzeugt. Stabilität wird durch die oben liegenden Querbalken erzeugt. Die Wände sind nicht tragend. Das Gewicht der dann oberhalb folgenden Ebene stabilisiert dann die darunter stehende Ebene weiter.
Kleiner Stop und Preisfrage: welchen praktischen Nutzen hat solch eine Bauweise?
Bitte unten beantworten, bevor Ihr in das Video einsteigt
https://www.youtube.com/watch?v=59lMS5kF5EM
Analyse und Bewertung im Kontext von unseren Klemmbausteinbauten:
Die völlig „logischen“ Bauprinzipien der modularen Holzbauweise widersprechen meinem Empfinden nach den „clutch power“ basierten Anforderungen von Klemmbausteinen. Das wiederum dürfte erklären, warum mancher Bau von historischen chinesischen Tempeln und Palastgebäuden mit Säulen und Verzierungen (die hier in den Klemmbausteinsets aber keine tragende Rolle mehr spielen) zwischen schwierig und Vollkatastrophe schwankt.
Die Stockwerke sind super wackelig, mindestens bis die jeweilige Abschlussleiste kommt. Mir wird damit auch klar, warum bei den chinesischen Sets oft die Wände nicht verzahnt werden, sondern meist erst in der obersten Reihe mit dem Rest verknüpft werden. Bei kleinen Sets geht das meist noch gut. Wenn man bei größeren oder fragileren mit Kraft die nächste Ebene draufsetzen soll, gerät dann die flexible Bauweise mit Stabilitätsanforderungen durch Klemmkraft zumindest in Konflikt … oder es „explodiert“ auch gerne mal etwas
Anregungen:
Gestern bin ich über einen interessanten Beitrag von arte zur verbotenen Stadt in Peking gestolpert. Die Geschichte des Baus wird beschrieben wie auch die Techniken, die beim Bau aus Holz Anwendung fanden (bzw. für die Erhaltung und Restaurierung wiederentdeckt werden müssen). Teaser: am Ende gibt es ein augenöffnendes Experiment zur Stabilität der Bauweise.
Als Anregung können auch die Detailaufnahmen von Elementen der Gebäude dienen, z.B. Säulen, Deckenfliesen, Wände, Fenster.
Erkenntnisse:
Für mich in diesem Kontext neu und sehr spannend war die Konstruktion der Gebäude aus modularen Einheiten. Diese können vervielfacht werden, womit man die Größe einfach skalieren kann. Die Säulen stehen dabei einfach auf einem Fundamentblock, Querbalken zwischen den Stäulen stabilisieren notwendigerweise das Konstrukt und - wichtig - es gibt zwischen den übereinander laufenden Querbalken ein ineinander geschachteltes System aus Holzklammern, die das sehr schwere Dach oberhalb der Querbalken stützen und halten. Diese Klammern erscheinen außen als die vielfach verzahnten, bunten Holzstrukturen unter dem Dach, die einen beim Bau aus (vielen kleinen) Klemmbaustein- Dekoelementen zur Verzweiflung treiben können.
Die chinesische Holz-Bauweise setzt nämlich auf Verzahnung und Spiel im Zusammenhalt, was eine gewisse Flexibilität des Gesamtkonstruktes erzeugt. Stabilität wird durch die oben liegenden Querbalken erzeugt. Die Wände sind nicht tragend. Das Gewicht der dann oberhalb folgenden Ebene stabilisiert dann die darunter stehende Ebene weiter.
Kleiner Stop und Preisfrage: welchen praktischen Nutzen hat solch eine Bauweise?
Bitte unten beantworten, bevor Ihr in das Video einsteigt
https://www.youtube.com/watch?v=59lMS5kF5EM
Analyse und Bewertung im Kontext von unseren Klemmbausteinbauten:
Die völlig „logischen“ Bauprinzipien der modularen Holzbauweise widersprechen meinem Empfinden nach den „clutch power“ basierten Anforderungen von Klemmbausteinen. Das wiederum dürfte erklären, warum mancher Bau von historischen chinesischen Tempeln und Palastgebäuden mit Säulen und Verzierungen (die hier in den Klemmbausteinsets aber keine tragende Rolle mehr spielen) zwischen schwierig und Vollkatastrophe schwankt.
Die Stockwerke sind super wackelig, mindestens bis die jeweilige Abschlussleiste kommt. Mir wird damit auch klar, warum bei den chinesischen Sets oft die Wände nicht verzahnt werden, sondern meist erst in der obersten Reihe mit dem Rest verknüpft werden. Bei kleinen Sets geht das meist noch gut. Wenn man bei größeren oder fragileren mit Kraft die nächste Ebene draufsetzen soll, gerät dann die flexible Bauweise mit Stabilitätsanforderungen durch Klemmkraft zumindest in Konflikt … oder es „explodiert“ auch gerne mal etwas