[Review] Nobrand - 85666 - Lion King's Castle / Burg der Löwenritter
Verfasst: 4. April 2023 18:50
Vorgeschichte
In meiner Kindheit hatte ich abgesehen von 1-2 kleineren (falsch geschenkten ) Sets nichts aus der Ritter- oder Forest Men-Reihe. Dennoch sind Burgen natürlich immer toll und die Bilder und 1-2 Video-Rezensionen bei Erscheinen des Sets haben mich das Set (als Hommage) kaufen lassen.
Kurzreview/Fazit (wenn es schnell gehen muss)
Da es eine Hommage ist, gebührt das inhaltliche Fazit sicherlich den Dänen, während ich danach noch kurz auf die Hommage eingehe.
Es ist ein wirklich umfangreiches Spielset, wo Lego-untypisch eher geklotzt und nicht gekleckert wurde. Sehr viele Spielfiguren gepaart mit ebenso vielen Spielfunktionen und einem wirklich abwechslungsreichen Bau sammeln bei mir viele Bonuspunkte.
Doch muss ich konkret aufgrund der Hommage leichte Abzüge geben. Die Steinequalität selbst ist JieStar-mäßig eigentlich super, doch 2-3 konkrete Bausteine passen nicht 100%ig und haben sogar einen negativen Einfluss auf den Bau.
Anleitung
Es ist ein dickes Buch, wo vmtl. die meisten Bauschritte von LEGO 1:1 übernommen worden sind, jedoch deutlich verkleinert, so dass 4-5 Schritte auf einer Seite platziert worden sind.
Die größte Schwäche in der Anleitung ist aber deren farbliche Darstellung. Vorherige Bauschritte werden ausgegraut. Blöd, wenn aber 80% der Steine selbst auch grau sind. Im Tageslicht mag man das noch halbwegs gut erkennen, aber abends vorm TV mit Deckenfluter-Beleuchtung ist es dann ungleich schwieriger, schnell zu erkennen, wo neue Teile hingesetzt werden.
Aufbau
Endlich mal ein Set mit vielen schönen Bricks, d.h. es geht wirklich gut voran. Dazu gibt es praktisch keinerlei Wiederholungen: jeder Raum, jeder Burgteil, jedes Feature ist anders gelöst.
Ich bin lediglich beim Einfädeln des Falltors ins Stolpern gekommen, weil (mir) aus der Anleitung nicht sofort klar wurde, wie man die Ketten und das Tor in die vorbereiteten Schächte einfädelt. Da musste ich dann 50-100 Bauschritte später nochmal einiges zurückbauen.
Gimmicks und Spielfähigkeit
Wir sind wohl fast alle kindgebliebene Erwachsene und da ist dieses Set die perfekte Kombination.
Das Set ist ja allein von der Optik her eigentlich ein Spielset, aber auch dessen Ausstattung ist wirklich üppig:
Klar, allein über 20 Figuren bieten extrem viele Möglichkeiten, aber auch Falltüren, zwei Gefängnisse, ein aufklappbarer Geheimgang, eine Zugbrücke, ein Falltor, ein Wasserrad sind beweglich und bespielbar.
Oder auch die lustige Hommage im Hommage-Set: die erste Ritterburg von Lego (gelbe Burg) wurde im Spielzimmer des Sets nachgebaut.
Und natürlich auch die größte Funktion darf nicht vergessen werden: die Burg besteht aus zwei großen Haus-Elementen, die zusammengesteckt werden, aber auch einzeln gut funktionieren.
Und jedes dieser Elemente kann nochmal für sich komplett auf oder zugeklappt werden. Sogar so weit zugeklappt, dass es fast ein vollständig geschlossenes Gebäude ist.
Und hier noch ein Blick auf mein Lieblingsfeature: Eine gebaute Mauer, die sich beim Auf- und Zuklappen der Burg mit "biegt" und es sieht immer perfekt aus. Tolles Detail!
Qualität der Steine
Es dürften Jiestar-Steine sein (normale 1x4 Bricks haben unten so eine Art längliche Stifte). Die Qualität ist bei 98% der Steine super, keinerlei Probleme und bei dem Light Bluish Gray erkenne ich 0 Farbabweichungen.
Aaaaber bei den Technikteilen gibt es ein, zwei Ausfälle: vor allem die Dreierachse mit Stopper ist einen Tick zu dünn und fällt aus der 2er-Brick-Achsaufnahme meist wieder raus. Zu dumm, dass genau diese Bautechnik in einem Wasserrad zum Einsatz kommt, wo diese Aufnahme um 360° gedreht wird und daher immer wieder die Steine unten Herausrutschen. Ich habe von den acht Achsen dann drei durch LEGO Achsen ersetzt.
Doch auch beim Baum (schwarzer Baumstamm wie früher in den 80ern) merkt man, dass die Technic-Qualität etwas abfällt, die Pins bieten z.T. nicht ausreichend Haftung, so dass 1-2 Äste teilweise runterhängen.
Und noch ein Minuspunkt: die Endstücke der Ketten sind sehr leicht kaputt zu bekommen, indem dort die Öse abbricht. Zwei hat mein Sohn beim Bauen/Spielen zerlegt. Mir sind aber auch zwei gebrochen, als ich wegen dem Tor das Set zurückbauen musste.
Da das Set ohne Ketten aber doof ist, habe ich kurzerhand die Ketten an ihren Enden mit Garn verknotet. Sieht man am Ende eh nicht, aber es funktioniert.
Sticker vs. Drucke
Keine Sticker, alles Drucke! Und nicht zu knapp, diverse Fliesen als Wappen, eine Zielscheibe für Bogenschützen, Klaviertasten und natürlich die ganzen Figuren. Alles supi, auch die drei bedruckten Fahnen funktionieren gut.
Figurensammlung
Hier wurde bei der Set-Vorlage auch in die Vollen gegriffen. Es wurden aus mehreren LEGO-Themenwelten von früher jeweils ein paar Figuren umgesetzt. Gut 10 Löwenritter inklusive Königin in Ritterrüstung, dazu drei Falkenritter und drei Forest Men. Und dann noch ein Zauberer und zwei, drei generische Figuren. Dazu zwei Pferde, ein Elch und ein Hund. Hut ab, eine große Auswahl.
Die Drucke der Figuren sind ebenso wunderbar. Ich bin kein Profi, aber ich sehe da auf den ersten Blick keine Schwächen bei der Hommage.
Zu den Rittern aber noch ein Wort: Man sollte besser Ritter*innen schreiben, da überall auf die Frauenquote geachtet wurde und 50% der Figuren weiblich sind.
Kopie oder Hommage?
Keine Frage, es ist eine Kopie, wobei es doch schon einige Abweichungen zum Original gibt, woduch man hier vielleicht ein Stück weit wirklich von einer "Hommage" sprechen könnte, weil es eben anders gelöst worden ist.
Diverse Steine, aber z.b. auch ein Elch statt einer Kuh oder zwei gebauten Fledermäusen statt tatsächlichen Mini-Fledermaus-Figuren zeigen deutlich, dass nicht alles 1:1 umgesetzt worden ist.
Fazit
Mal abgesehen von den zwei, drei Problemen mit einzelnen Steinen ist es ansonsten ein rundum gelungenes Set bzw. Hommage.
Der Aufbau ist seeeehr kurzweilig, praktisch keinerlei sich wiederholende Bauschritte. Es enthält sehr viele richtige Bricks und es geht entsprechend gut voran. Im Gegensatz zu meinem Negativ-Beispiel "Leuchtturm des Astronomen", welches SO kleinteilig aufgebaut ist, dass es gefühlte Ewigkeiten braucht, bis man da einzelne Etagen aufgebaut hat.
Dazu kommt man bei den vielen Gimmicks immer wieder ins Schmunzeln. Und dass man mit dem Set auch wunderbar spielen kann, hat mir mein Sohn über einige Wochen gezeigt.
Das Gesamtaussehen ist bei weitem nicht so realistisch wie z.B. die Burg Blaustein, dafür bietet es 100x mehr Spielmöglichkeiten. Es sind halt ganz unterschiedliche Ansätze und beide haben ihre Ziele wunderbar erreicht.
Das Set stammt natürlich von Lego und für mich haben sie hier mal wieder von vorne bis hinten ein klasse Set rausgegeben.
Und zum Abschluss habe ich auch hier wieder eine kleine Animation gebastelt:
In meiner Kindheit hatte ich abgesehen von 1-2 kleineren (falsch geschenkten ) Sets nichts aus der Ritter- oder Forest Men-Reihe. Dennoch sind Burgen natürlich immer toll und die Bilder und 1-2 Video-Rezensionen bei Erscheinen des Sets haben mich das Set (als Hommage) kaufen lassen.
Kurzreview/Fazit (wenn es schnell gehen muss)
Da es eine Hommage ist, gebührt das inhaltliche Fazit sicherlich den Dänen, während ich danach noch kurz auf die Hommage eingehe.
Es ist ein wirklich umfangreiches Spielset, wo Lego-untypisch eher geklotzt und nicht gekleckert wurde. Sehr viele Spielfiguren gepaart mit ebenso vielen Spielfunktionen und einem wirklich abwechslungsreichen Bau sammeln bei mir viele Bonuspunkte.
Doch muss ich konkret aufgrund der Hommage leichte Abzüge geben. Die Steinequalität selbst ist JieStar-mäßig eigentlich super, doch 2-3 konkrete Bausteine passen nicht 100%ig und haben sogar einen negativen Einfluss auf den Bau.
Anleitung
Es ist ein dickes Buch, wo vmtl. die meisten Bauschritte von LEGO 1:1 übernommen worden sind, jedoch deutlich verkleinert, so dass 4-5 Schritte auf einer Seite platziert worden sind.
Die größte Schwäche in der Anleitung ist aber deren farbliche Darstellung. Vorherige Bauschritte werden ausgegraut. Blöd, wenn aber 80% der Steine selbst auch grau sind. Im Tageslicht mag man das noch halbwegs gut erkennen, aber abends vorm TV mit Deckenfluter-Beleuchtung ist es dann ungleich schwieriger, schnell zu erkennen, wo neue Teile hingesetzt werden.
Aufbau
Endlich mal ein Set mit vielen schönen Bricks, d.h. es geht wirklich gut voran. Dazu gibt es praktisch keinerlei Wiederholungen: jeder Raum, jeder Burgteil, jedes Feature ist anders gelöst.
Ich bin lediglich beim Einfädeln des Falltors ins Stolpern gekommen, weil (mir) aus der Anleitung nicht sofort klar wurde, wie man die Ketten und das Tor in die vorbereiteten Schächte einfädelt. Da musste ich dann 50-100 Bauschritte später nochmal einiges zurückbauen.
Gimmicks und Spielfähigkeit
Wir sind wohl fast alle kindgebliebene Erwachsene und da ist dieses Set die perfekte Kombination.
Das Set ist ja allein von der Optik her eigentlich ein Spielset, aber auch dessen Ausstattung ist wirklich üppig:
Klar, allein über 20 Figuren bieten extrem viele Möglichkeiten, aber auch Falltüren, zwei Gefängnisse, ein aufklappbarer Geheimgang, eine Zugbrücke, ein Falltor, ein Wasserrad sind beweglich und bespielbar.
Oder auch die lustige Hommage im Hommage-Set: die erste Ritterburg von Lego (gelbe Burg) wurde im Spielzimmer des Sets nachgebaut.
Und natürlich auch die größte Funktion darf nicht vergessen werden: die Burg besteht aus zwei großen Haus-Elementen, die zusammengesteckt werden, aber auch einzeln gut funktionieren.
Und jedes dieser Elemente kann nochmal für sich komplett auf oder zugeklappt werden. Sogar so weit zugeklappt, dass es fast ein vollständig geschlossenes Gebäude ist.
Und hier noch ein Blick auf mein Lieblingsfeature: Eine gebaute Mauer, die sich beim Auf- und Zuklappen der Burg mit "biegt" und es sieht immer perfekt aus. Tolles Detail!
Qualität der Steine
Es dürften Jiestar-Steine sein (normale 1x4 Bricks haben unten so eine Art längliche Stifte). Die Qualität ist bei 98% der Steine super, keinerlei Probleme und bei dem Light Bluish Gray erkenne ich 0 Farbabweichungen.
Aaaaber bei den Technikteilen gibt es ein, zwei Ausfälle: vor allem die Dreierachse mit Stopper ist einen Tick zu dünn und fällt aus der 2er-Brick-Achsaufnahme meist wieder raus. Zu dumm, dass genau diese Bautechnik in einem Wasserrad zum Einsatz kommt, wo diese Aufnahme um 360° gedreht wird und daher immer wieder die Steine unten Herausrutschen. Ich habe von den acht Achsen dann drei durch LEGO Achsen ersetzt.
Doch auch beim Baum (schwarzer Baumstamm wie früher in den 80ern) merkt man, dass die Technic-Qualität etwas abfällt, die Pins bieten z.T. nicht ausreichend Haftung, so dass 1-2 Äste teilweise runterhängen.
Und noch ein Minuspunkt: die Endstücke der Ketten sind sehr leicht kaputt zu bekommen, indem dort die Öse abbricht. Zwei hat mein Sohn beim Bauen/Spielen zerlegt. Mir sind aber auch zwei gebrochen, als ich wegen dem Tor das Set zurückbauen musste.
Da das Set ohne Ketten aber doof ist, habe ich kurzerhand die Ketten an ihren Enden mit Garn verknotet. Sieht man am Ende eh nicht, aber es funktioniert.
Sticker vs. Drucke
Keine Sticker, alles Drucke! Und nicht zu knapp, diverse Fliesen als Wappen, eine Zielscheibe für Bogenschützen, Klaviertasten und natürlich die ganzen Figuren. Alles supi, auch die drei bedruckten Fahnen funktionieren gut.
Figurensammlung
Hier wurde bei der Set-Vorlage auch in die Vollen gegriffen. Es wurden aus mehreren LEGO-Themenwelten von früher jeweils ein paar Figuren umgesetzt. Gut 10 Löwenritter inklusive Königin in Ritterrüstung, dazu drei Falkenritter und drei Forest Men. Und dann noch ein Zauberer und zwei, drei generische Figuren. Dazu zwei Pferde, ein Elch und ein Hund. Hut ab, eine große Auswahl.
Die Drucke der Figuren sind ebenso wunderbar. Ich bin kein Profi, aber ich sehe da auf den ersten Blick keine Schwächen bei der Hommage.
Zu den Rittern aber noch ein Wort: Man sollte besser Ritter*innen schreiben, da überall auf die Frauenquote geachtet wurde und 50% der Figuren weiblich sind.
Kopie oder Hommage?
Keine Frage, es ist eine Kopie, wobei es doch schon einige Abweichungen zum Original gibt, woduch man hier vielleicht ein Stück weit wirklich von einer "Hommage" sprechen könnte, weil es eben anders gelöst worden ist.
Diverse Steine, aber z.b. auch ein Elch statt einer Kuh oder zwei gebauten Fledermäusen statt tatsächlichen Mini-Fledermaus-Figuren zeigen deutlich, dass nicht alles 1:1 umgesetzt worden ist.
Fazit
Mal abgesehen von den zwei, drei Problemen mit einzelnen Steinen ist es ansonsten ein rundum gelungenes Set bzw. Hommage.
Der Aufbau ist seeeehr kurzweilig, praktisch keinerlei sich wiederholende Bauschritte. Es enthält sehr viele richtige Bricks und es geht entsprechend gut voran. Im Gegensatz zu meinem Negativ-Beispiel "Leuchtturm des Astronomen", welches SO kleinteilig aufgebaut ist, dass es gefühlte Ewigkeiten braucht, bis man da einzelne Etagen aufgebaut hat.
Dazu kommt man bei den vielen Gimmicks immer wieder ins Schmunzeln. Und dass man mit dem Set auch wunderbar spielen kann, hat mir mein Sohn über einige Wochen gezeigt.
Das Gesamtaussehen ist bei weitem nicht so realistisch wie z.B. die Burg Blaustein, dafür bietet es 100x mehr Spielmöglichkeiten. Es sind halt ganz unterschiedliche Ansätze und beide haben ihre Ziele wunderbar erreicht.
Das Set stammt natürlich von Lego und für mich haben sie hier mal wieder von vorne bis hinten ein klasse Set rausgegeben.
Und zum Abschluss habe ich auch hier wieder eine kleine Animation gebastelt: